Das Wetter im Juli

Warum auf Mallorca schwitzen? In Berlin ist es doch am heißesten!

In der Hauptstadtregion gab es im Juli deutschlandweit das beste Wetter. Mit den meisten Sonnenstunden. Und auch das Wasser an den Badestellen in und um Berlin ist zurzeit superwarm. Im Müggelsee etwa werden 24,6 Grad gemessen.

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Rein ins Vergnügen, raus aus der Hitze: Kinder und Erwachsene baden und sonnen sich im Sommerbad Wuhlheide.
Rein ins Vergnügen, raus aus der Hitze: Kinder und Erwachsene baden und sonnen sich im Sommerbad Wuhlheide.Gregor Fischer/dpa

Ja, viele haben im Juli gemeckert: Wann wird es denn mal wieder richtig Sommer? Es gab zwar ein paar heiße Tage, aber gefühlt noch mehr Regen und Gewitter. Doch in Berlin und Brandenburg gab es deutschlandweit vergleichsweise das beste Wetter. Nirgends war es wärmer. Das Wetter im Juli war wechselhaft und brachte viel Regen, aber auch viele Sonnenstunden. Sonnenspitzenreiter ist Brandenburg.

In keinem anderen Bundesland war es diesen Juli im Schnitt so warm wie in Berlin und Brandenburg. In der Hauptstadt betrug die Durchschnittstemperatur 19,9 Grad Celsius, in Brandenburg 19,5 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt. In die Berechnung fließen alle Stunden des Tages ein, auch die Temperaturen in der Nacht. Deutschlandweit lag der Mittelwert im Juli bei 18,9 Grad.

Berlin, Dienstag um 14.05 Uhr: Der Müggelsee ist 24,6 Grad warm!

In beiden Bundesländern lag das Temperaturmittel um 1,6 Grad über der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Der Vergleich mit diesen vieljährigen Werten ermögliche eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels, wie der DWD erklärte. Auch heute war es in Berlin mit bis zu 27 Grad wieder sommerlich warm. Und die Wassertemperaturen? Am Müggelsee wurden um 14.05 Uhr vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie 24,6 Grad gemessen. Da kann man sich den Trip nach Malle doch gleich ganz sparen. 

In Berlin schien die Sonne laut DWD mit rund 256 Sonnenstunden überdurchschnittlich viel. Der Juli sei unter anderem deswegen viel zu heiß gewesen, auch wenn das Wetter zu Beginn des Monats noch wenig sommerlich gewesen sei. „Doch es war nicht nur viel wärmer und sonniger als im Mittel, sondern es fiel des Weiteren sehr viel Niederschlag“, erklärt der DWD. Im Schnitt waren es 100 Liter pro Quadratmeter. Trockene Tage gab es den Angaben zufolge nur wenige.

Brandenburg war im Juli mit rund 258 Sonnenstunden das sonnigste Bundesland. Gleichzeitig sei eine Menge Regen runtergekommen: 93 Liter pro Quadratmeter und damit laut DWD deutlich mehr als im Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 (54 Liter pro Quadratmeter). Verantwortlich für die großen Niederschlagsmengen waren den Angaben zufolge gewittrige Starkregenfälle, die wiederholt über das Bundesland hinwegzogen. Die Monatswerte sind dem DWD zufolge vorläufig. Die Daten für die letzten zwei Tage des Monats basierten auf Prognosen.

Der Schirm schützt vor der Sonne: Das Wasser am Müggelsee war heute gegen 14 Uhr knapp 25 Grad warm.
Der Schirm schützt vor der Sonne: Das Wasser am Müggelsee war heute gegen 14 Uhr knapp 25 Grad warm.Jens Kalaene/dpa

Auch wenn es sich in diesem Jahr anders angefühlt hat: Die Klimaerwärmung ist zu spüren, die Temperaturen steigen weiter. Da ist es gut, dass laut einer Untersuchung der deutschen Umwelthilfe Berlin und Potsdam zu den Städten in Deutschland gehören, die ihre Bewohner gut vor sommerlicher Hitze schützen. Anders als in vielen Städten im Süden, in denen es zu wenig Bäume und Hecken und zu viel versiegelte Flächen gibt. Die Städte entwickelten sich dadurch zu „Hitze-Höllen“, kritisiert die Lobbyorganisation. „Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend“, heißt es.

Berlin und Potsdam tun viel gegen die Hitzefolgen

Als vorbildlich dagegen stufte die Umwelthilfe zum Beispiel Detmold, Ratingen (beide Nordrhein-Westfalen), Potsdam (Brandenburg), Jena (Thüringen) und Hattingen (NRW) ein. Auch Berlin schnitt mit Platz 21 vergleichsweise gut ab – deutlich besser als Hamburg, München oder Frankfurt.

Angesichts des Klimawandels seien Grünflächen und unversiegelte Böden, wo Wasser versickern könne, besonders wichtig, betonte die Umwelthilfe. Noch effektiver als Rasenflächen seien aber Bäume, Büsche und Wiesen. Besonders große Bäume hätten einen kühlenden Effekt. Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, bundesweite Standards für die Begrünung zum Beispiel von Schulhöfen vorzuschreiben. ■