Bitte zweimal hinschauen

Vorsicht, Autofahrer: Polizei warnt vor gefälschten Strafzetteln! So erkennen Sie sie

Vor allem im Osten der Stadt tauchten zuletzt Fake-Knöllchen auf. Die Polizei warnt vor der neuen Betrugsmasche – wer einen solchen Zettel findet, sollte auf keinen Fall darauf reagieren.

Teilen
In Berlin warnt die Polizei momentan vor gefälschten Strafzetteln. Betrüger wollen mit der neuen Masche das große Geld machen.
In Berlin warnt die Polizei momentan vor gefälschten Strafzetteln. Betrüger wollen mit der neuen Masche das große Geld machen.Sebastian Gollnow/dpa

Es gehört wohl zu den nervigsten Momenten im Alltag jedes Autofahrers: Plötzlich hängt unter dem Scheibenwischer an der Windschutzscheibe ein Knöllchen. Falsch geparkt? Parkzeit überschritten? Es gibt viele Möglichkeiten, warum Mitarbeiter der Ordnungsbehörden Strafzettel verteilen können. Doch in Zukunft kann es sich lohnen, zweimal hinzuschauen: Offenbar sind in Berlin Abzocker unterwegs, die im großen Stil mit gefälschten Knöllchen Kasse machen wollen.

Auch interessant: Pipi-Prozess: Junger Mann vor Gericht, weil er in die Ostsee pinkelte! >>

Auf dem Internetportal X (vormals Twitter) warnte die Berliner Polizei jetzt vor der offenbar neuen Masche. Zu sehen ist ein Bild eines Autos, an der Scheibe hängt, eingeklemmt unter dem Scheibenwischer, ein Strafzettel. Schon das Aussehen dürfte erfahrenen Knöllchen-Empfängern aber merkwürdig vorkommen: Es handelt sich um einen etwas größeren Zettel, auf den Anweisungen zum Entrichten einer Strafe fürs Falschparken gedruckt sind.

Strafzettel in Marzahn-Hellersdorf: Kann DAS wirklich ein echtes Knöllchen sein?

Dort heißt es unter einem Logo der Polizei, dies sei eine Mitteilung über einen Park-Verstoß. Die Polizei habe festgestellt, dass der Wagen falsch geparkt habe. Für weitere Details solle man einen auf dem Zettel aufgedruckten QR-Code einscannen. Unten auf dem Zettel heißt es: „Gemäß Paragraph 12 StVO-Gesetz vom 6. Juli 1960. Es wurde eine Geldbuße in Höhe von: 25 €.“ Merkwürdige Formulierungen, Rechtschreibfehler: Kann DAS wirklich ein echtes Knöllchen sein?

Nein! Die Polizei warnt davor, die aufgedruckten QR-Codes einzuscannen. „Falls Sie an Ihrem Auto einen solchen Fake-Zettel finden, lesen Sie keinesfalls den QR-Code aus oder überweisen Geld an das dahinter geschaltete Portal“, heißt es im Tweet der Polizei Berlin. „Es handelt sich um Betrug.“ Ermittlungen seien bereits eingeleitet worden. Besonders häufig seien solche Zettel im Osten der Stadt an Autos geklemmt worden. „Verteilt wurden sie zahlreich in Marzahn letzte Nacht. Unsere Kolleg. vom A32 sind bereits mehrere Straßenzüge abgefahren, um sie einzusammeln.“

Polizei warnt vor Knöllchen: Autofahrer sollten den QR-Code auf keinen Fall einscannen

Auf Twitter sorgt die Masche bei einigen eher für Verwunderung – etwa, weil der Zettel in dem Feld „Unterschrift eines Polizisten“ mit unleserlichem Gekritzel signiert ist. „Es überrascht mich immer wieder, dass selbst die schlechtesten Fakes noch Leute dazu bringen, darauf reinzufallen“, schreibt ein Nutzer in den Kommentaren unter dem Tweet der Polizei. Ein anderer: „Es wurde eine Geldbuße in Höhe von: 25€. Was? Angedacht, gewünscht, vermutet, festgelegt, benötigt? Studium der Wirtschaftswissenschaften liegt wohl nicht vor, der Verdächtigenkreis wird kleiner.“ Und einer schreibt: „Noch besser wäre, wenn das zuständige Ordnungsamt diese falschen Knöllchen gleich noch gegen richtige austauschen würde.“

Auch interessant: Verletzungen und Bisswunden: In DIESEM Badesee lebt ein Horror-Hecht! >>

Es ist nicht das erste Mal, dass Kriminelle versuchen, als Polizei das große Geld zu machen. Auch im Bereich des Telefonbetrugs sind immer wieder dreiste Abzocker als Fake-Polizisten unterwegs. Sie rufen ihre Opfer beispielsweise an und geben vor, dass ein Familienmitglied in eine Straftat verwickelt wurde. Dann wird Bargeld gefordert, um eine Freilassung erwirken zu können. Immer wieder wird vor solchen fiesen Maschen gewarnt, doch beinahe täglich gehen vor allem ältere Menschen den hemmungslosen Kriminellen auf den Leim. ■