Zwei Fälle beunruhigen

Vogelgrippe in Berlin? Tote Kraniche in Pankow und Marzahn

Die toten Tiere werden untersucht. Zoo und Tierpark ergreifen bereits Maßnahmen zum Schutz ihrer Vögel.

Teilen
Ein Helfer im Schutzanzug zieht im Linumer Teichland einen toten Kranich aus dem Wasser. Nach Behörden-Schätzung sind mehr als 1.000 Kraniche in Brandenburg an der Vogelgrippe gestorben.
Ein Helfer im Schutzanzug zieht im Linumer Teichland einen toten Kranich aus dem Wasser. Nach Behörden-Schätzung sind mehr als 1.000 Kraniche in Brandenburg an der Vogelgrippe gestorben.Nobert Schneeweiß/Artenkompetenzzentrum Rhinluch

Auf einmal geht es rasend schnell. Nach vereinzelten Fällen noch vor einigen Tagen geht die Zahl der toten Vögel in Folge der Vogelgrippe in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in die Tausende. Jetzt hat die Seuche wohl auch Berlin erreicht. Zwei tote Kraniche lassen die Alarmglocken schrillen. Einer wurde im Pankower Ortsteil Buch gefunden, der andere im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, teilte die Senatsverwaltung mit.

Zwei tote Kraniche aus Berlin werden aktuell im Landeslabor auf Vogelgrippe untersucht. „Sollte das Landeslabor positiv auf Vogelgrippe testen, müssen die auch noch mal ins Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts“, sagte eine Sprecherin der zuständigen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Wenn dieses die Krankheit bestätige, gäbe es auch Fälle in Berlin.

Laut dem Landesverband des Naturschutzbunds (Nabu) gibt es in Berlin nur eine relativ kleine Kranichpopulation. „Aber natürlich macht das Virus nicht an den Landesgrenzen Halt. Die Zugvögel fliegen auch über Berlin“, sagte eine Sprecherin.

Der Eingang des Tierparks Berlin. Im Januar 2025 musste er bereits schließen, weil die  Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg ausgebrochen war.
Der Eingang des Tierparks Berlin. Im Januar 2025 musste er bereits schließen, weil die Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg ausgebrochen war.Sebastian Gollnow/dpa

Vorsichtsmaßnahmen bei Zoo und Tierpark, Schließung droht

Im Zoo und Tierpark gibt es bislang noch keine Fälle von Vogelgrippe, wie Sprecherin Svenja Eisenbarth sagte. Zoo und Tierpark stünden im engen Austausch mit den zuständigen Behörden. Demnach ergreifen sie aus eigenem Antrieb vorsorgliche Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände. „Um das Risiko einer Einschleppung zu minimieren, werden die besonders empfänglichen Vogelarten nun vorzeitig in ihre Winterquartiere gebracht“, sagte Eisenbarth weiter. Ursprünglich sei der Umzug in die Winterquartiere in zwei Wochen geplant gewesen.

Im Tierpark sind es demnach insbesondere Pelikane sowie Gänse, Enten und Hühner, die vorzeitig in die Winterquartiere gebracht werden. Im Zoo betrifft dies unter anderem Pelikane, die Vögel des Sumpfvogelpanoramas, weitere Enten, Perlhühner und Schwäne. Wegen eines Vogelgrippe-Falls war der Zoo 2022 von November an für mehrere Wochen geschlossen.

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für Menschen ist sie Experten zufolge nicht gefährlich. Die Krankheit breitet sich derzeit in Deutschland stark aus. Auch in Brandenburg gibt es einen Ausbruch der Vogelgrippe bei Kranichen und Geflügelbetrieben. (mit dpa)