Auf einmal geht es rasend schnell. Nach vereinzelten Fällen noch vor einigen Tagen geht die Zahl der toten Vögel in Folge der Vogelgrippe in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in die Tausende. Jetzt hat die Seuche wohl auch Berlin erreicht. Zwei tote Kraniche lassen die Alarmglocken schrillen. Einer wurde im Pankower Ortsteil Buch gefunden, der andere im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, teilte die Senatsverwaltung mit.
Zwei tote Kraniche aus Berlin werden aktuell im Landeslabor auf Vogelgrippe untersucht. „Sollte das Landeslabor positiv auf Vogelgrippe testen, müssen die auch noch mal ins Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts“, sagte eine Sprecherin der zuständigen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Wenn dieses die Krankheit bestätige, gäbe es auch Fälle in Berlin.
Laut dem Landesverband des Naturschutzbunds (Nabu) gibt es in Berlin nur eine relativ kleine Kranichpopulation. „Aber natürlich macht das Virus nicht an den Landesgrenzen Halt. Die Zugvögel fliegen auch über Berlin“, sagte eine Sprecherin.

Vorsichtsmaßnahmen bei Zoo und Tierpark, Schließung droht
Im Zoo und Tierpark gibt es bislang noch keine Fälle von Vogelgrippe, wie Sprecherin Svenja Eisenbarth sagte. Zoo und Tierpark stünden im engen Austausch mit den zuständigen Behörden. Demnach ergreifen sie aus eigenem Antrieb vorsorgliche Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände. „Um das Risiko einer Einschleppung zu minimieren, werden die besonders empfänglichen Vogelarten nun vorzeitig in ihre Winterquartiere gebracht“, sagte Eisenbarth weiter. Ursprünglich sei der Umzug in die Winterquartiere in zwei Wochen geplant gewesen.
Im Tierpark sind es demnach insbesondere Pelikane sowie Gänse, Enten und Hühner, die vorzeitig in die Winterquartiere gebracht werden. Im Zoo betrifft dies unter anderem Pelikane, die Vögel des Sumpfvogelpanoramas, weitere Enten, Perlhühner und Schwäne. Wegen eines Vogelgrippe-Falls war der Zoo 2022 von November an für mehrere Wochen geschlossen.