Der Berliner Kudamm in Rot-Weiß. Nach dem spannenden 3:1-Sieg in ihrem ersten EM-Spiel in Dortmund gegen den Außenseiter Georgien versammelten sich Hunderte türkischer Fans auf dem Berliner Kudamm. Mit Fahnen, Bengalos, Hupkonzert und dem obligatorischen Autokorso verwandelten die Fans den Berliner Prachtboulevard in ein „rotes Meer“.

Stellenweise zogen dicke Rauchwolken in den abendlichen Himmel. Es gab einige Festnahmen, weil Fans sich nicht an das Bengalo- und Pyro-Verbot hielten. Auch am Kottbusser Tor in Kreuzberg und in Schöneberg wurde und ausgiebig gefeiert. Die Fans hatten das Spiel der türkischen Mannschaft in Gaststätten, Shisha-Bars, vor Imbisslokalen oder Spätis verfolgt. Dabei ließen sie sich auch nicht von heftigen Regengüssen stören, die am Abend über Berlin zogen.
Wegen eines erwarteten Unwetters waren die Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag in Berlin am Abend geschlossen.
Kritik an Pfeifkonzert der türkischen Fans
Beim Spiel der Türkei gegen Georgien sorgte allerdings eine Geste der türkischen Fans für Unmut. Als die georgische Nationalhymne erklang, erhob sich ein gellendes Pfeifkonzert. In den sozialen Medien wurden die Fans dafür angezählt. Immerhin war es das erste Mal, dass die georgische Hymne überhaupt bei einer EM erklang.
„Während einer Hymne zu pfeifen auch einfach anders asozial“, schreibt eine Userin auf der Plattform X (ehemals Twitter), andere User stimmen zu: „Die einzigen Fans, die bei der gegnerischen Hymne pfeifen, sind die Engländer und die Türken. Erwartbar und doch bezeichnend.“ „Türkische Fans haben wie immer keinen Respekt vor dem anderen Land. Bei der Hymne pfeifen. Widerlich.“ „Bei der Nationalhymne des Gegners zu pfeifen, ist doch unmöglich. Das macht man nicht.“ „Es ist und bleibt respektlos.“
Am Samstag startet die türkische Elf ins nächste Spiel gegen Portugal, eine Chance, sich auch abseits des Platzes sportlicher zu zeigen. ■