Es war so herrlich. Bis in den späten Oktober rein konnte man planschen, genüsslich seine Bahnen ziehen, Arschbomben vollführen und auf den Wiesen rumlümmeln. Jetzt ist die Saison vorbei, die Freibäder schließen. Und ganz ehrlich: Es wurde auch Zeit, zuletzt schwammen die Berliner mehr in Regenpfützen als im Wasserbecken.
An diesem Montag endet die Freibad-Saison in Berlin. Mit der Schließung des Prinzenbades in Berlin-Kreuzberg verabschieden sich die Freibäder in die Winterpause, das teilten die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) jetzt mit. Aber es gibt keinen Grund, traurig zu sein. Zumindest auf wirtschaftlichem Terrain sieht es weiter sonnig aus. Die Bäder-Betriebe zählten im vergangenen Sommer 1,5 Millionen Gäste.
Unterschiede gab es natürlich in der Belegung: Mit rund 338.000 Badegästen zählte das Prinzenbad die meisten Besucher in diesem Sommer, immerhin noch etwa 173.000 Menschen zählte das Strandbad Wannsee, am Insulaner planschten rund 169.000 Besucher.
Wer den Namen Prinzenbad hört oder auch Insulander, der denkt natürlich nicht nur an Badefreuden, sondern auch an Krawall. Bei diesen Freibädern war die Berliner Polizei quasi im Dauereinsatz. Um die Sicherheit in den Berliner Bädern hatte es im Sommer immer wieder Diskussionen gegeben. Zu Recht.
Freibadsaison mit vielen Schlägereien
Nach mehreren Vorfällen von Rangeleien, Schlägereien und anderer Form von Gewalt wurde schließlich eine Ausweispflicht für Badegäste eingeführt. Gestattet waren Personalausweise, Führerscheine, Reisepässe, Schwerbehindertenausweise oder Schülerausweise beziehungsweise Superferienpässe im Original. Kopien oder Fotos von Ausweisen wurden nicht akzeptiert.
Auch der Wachschutz wurde verstärkt. Allein im Juli musste Berlin im Kreuzberger Prinzenbad 91.000 Euro für den Wachdienst ausgegeben, so viel wie nie zuvor. Das waren pro Tag im Schnitt 3000 Euro, so die Berliner Bäderbetriebe.
Darben müssen Wasserratten in Berlin allerdings nicht. Die Hallenbäder haben jetzt geöffnet. Tickets bekommt man im Online-Shop der Berliner Bäderbetriebe oder an der Kasse des jeweiligen Bades. Einzige Ausnahme: Tickets für die freizeitorientierten Hallenbäder Stadtbad Berlin-Lankwitz und Stadtbad Berlin-Schöneberg sind derzeit nur vor Ort an der Badkasse erhältlich. ■