Millionen für Sicherheit

Berliner Bäderbetriebe: Das haben die Maßnahmen gegen Gewalt gebracht!

In Berlins Freibädern gab es so viele Gewaltvorfälle, dass Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Die waren teuer, haben aber tatsächlich etwas geholfen.

Teilen
Auch im Sommerbad in Neukölln gab es diesen Sommer viele Vorfälle.
Auch im Sommerbad in Neukölln gab es diesen Sommer viele Vorfälle.Caroline Bock/dpa

Man kann es nicht beschönigen: Der Freibad-Sommer in Berlin war heftig! Täglich gab es Schlagzeilen über Körperverletzungen, sexuelle Belästigungen, Bedrohungen, Nötigungen und Raubtaten im Prinzenbad und Co. – darauf wurde mit etlichen Maßnahmen reagiert. Die nötigen Schritte waren jedoch ziemlich teuer, da fragt man sich: Haben sie überhaupt etwas gebracht?

Anti-Gewaltmaßnahmen haben sich laut Betreibern gelohnt

Nach Ausschreitungen in mehreren Berliner Freibädern wurden unter anderem verpflichtende Ausweiskontrollen und Videoüberwachung eingeführt und auch das Sicherheitspersonal wurde aufgestockt – diese Aktionen haben sich offenbar bewährt! Davon gehen die Berliner Bäderbetriebe laut rbb in einer ersten Einschätzung aus.

Eine offizielle Bilanz wollen die Bäderbetriebe aber erst zum Ende der Badesaison in diesem Jahr ziehen. Einige Sommerbäder haben noch geöffnet, das Sommerbad Kreuzberg (Prinzenbad) bleibt am längsten, bis zum 30. Oktober, offen.

Das Gewaltpräventionsprojekt im Prinzenbad läuft seit ein paar Wochen.
Das Gewaltpräventionsprojekt im Prinzenbad läuft seit ein paar Wochen.Jörg Carstensen/dpa

Gewaltpräventionsprojekt in Kreuzberg ist der Hit

Vor allem das Gewaltpräventionsprojekt im Prinzenbad sei sehr erfolgreich, wie der Sprecher der Bäderbetriebe, Matthias Oloew, der rbb24 Abendschau mitteilte: Die Jugendlichen können sich nachmittags „mit Sport hier auf der Wiese auspowern – und kommen dann auf weniger doofe Gedanken.“ Dieses Angebot gebe es seit mehreren Wochen und habe sich bewährt. „Das war eine sehr schöne, präventive Aktion.“

Wie das Sportprogramm genau aussieht? Am Rande der Liegewiese können Tischtennis, Basketball, Federball und Fußball gespielt werden. Ehrenamtliche Übungsleiter vom Landessportbund Berlin und der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit begleiteten das Projekt.

Die Freibad-Security in Berlin hat dieses Jahr rund 1,5 Millionen Euro gekostet.
Die Freibad-Security in Berlin hat dieses Jahr rund 1,5 Millionen Euro gekostet.Uwe Steinert/imago

Sicherheitskräfte für Freibäder haben Millionen gekostet

Doch die Maßnahmen waren nicht gerade günstig. Die 16 Sommerbäder in Berlin mussten in den vergangenen drei Jahren stolze 3,6 Millionen Euro für private Sicherheitsdienste ausgegeben. Besonders schlimm war es dieses Jahr, das zeigt sich auch in der Kostenaufstellung: Allein für 2023 werden es den Prognosen der Wasserbetriebe nach rund 1,5 Millionen Euro sein – so viel wie nie zuvor! Am teuersten war dabei das Prinzenbad: Hier gaben die landeseigenen Bäderbetriebe nur im Juli 91.000 Euro für den Wachdienst aus.

So soll es kommendes Jahr aber nicht weitergehen: Die Bäderbetriebe wollen nun versuchen, die Mehrkosten an anderer Stelle einzusparen.