Qualvolles Ende

Trauriger Fund in Berlin: Reiher stirbt durch Angler-Müll

Die Wasserschutzpolizei Ost in Berlin musste einen traurigen Fund bergen – eine Angelsehne wurde dem Tier zum Verhängnis!

Author - Veronika Hohenstein
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Berliner Polizei mit einem Appell an alle Hauptstadt-Angler: "Unsere Kollegen fanden ihn tot in einem Baum, wo er sich in Angelsehne verfangen hatte und dort starb."
Berliner Polizei mit einem Appell an alle Hauptstadt-Angler: "Unsere Kollegen fanden ihn tot in einem Baum, wo er sich in Angelsehne verfangen hatte und dort starb."Berliner Polizei/ Facebook

Grausames Ende in den Berliner Gewässern: Reiher verendet in Angelsehne!

Wenn man die Fotos der Berliner Wasserschutzpolizei sieht, muss man zweimal hingucken, um zu verstehen, was dem Tier wohl zugestoßen ist. 

Der Reiher wurde tot in einem Baum entdeckt, verheddert in einer zurückgelassenen Angelsehne. Der Vogel starb qualvoll, hilflos gefangen in der Sehne, bevor er schließlich entdeckt wurde. Das Tier hatte keine Chance. „Es kommt immer wieder vor“, erklärt ein Berliner Polizist aus dem Social Media dem Berliner KURIER.

Facebook-User empört: „Da fehlen einem mal wieder die Worte“

Zurückgelassene Angelsehnen und anderer Abfall führen immer wieder zu Todeskämpfen im Berliner Tierreich. Für die Wasserschutzpolizei enden solche Funde meist mit einem Gang zur Tierkörperbeseitigungsanstalt, so auch für diesen armen Berliner Reiher.

Diesen tragischen Fund nutzt die Polizei nun, um Angler aufzurufen, sich um ihren Müll zu kümmern. Denn nur so können solche tragischen Vorfälle verhindert werden.

„Eine Bitte unserer Kolleginnen und Kollegen der Wasserschutzpolizei an alle Freunde des Angelns: Lassen Sie beim Angeln bitte keine Angelsehnen zurück. Immer wieder verfangen sich Wildtiere darin und verenden qualvoll, so wie gestern dieser Reiher. Unsere Kollegen fanden ihn tot in einem Baum, wo er sich in Angelsehne verfangen hatte und dort starb“ schreibt die Polizei in einem Post auf Facebook.

Berliner Polizei: „Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen“

Dieser Appell der Polizei an Angler macht momentan eine große Runde auf den sozialen Netzwerken. Innerhalb einer Stunde erzielte der Post eine enorme Reichweite, so die Polizei. „Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen“, sagt der Beamten. Die Wasserschutzpolizei Berlin fährt täglich Streife auf den Gewässern der Hauptstadt – verendete Tiere wegen Müll sind leider keine Seltenheit.

„Ich als Angler ärgere mich genauso über Müll und Angelschnur wie alle anderen“

Dass die Fotos des Reihers lösen bei vielen Frustrationen und Trauer aus: „Dinge, die selbstverständlich sein sollten … Da fehlen einem mal wieder die Worte“, schreibt eine Userin. Ein Weiterer schreibt: „Ich als Angler ärgere mich genauso über Müll und Angelschnur wie alle anderen. Leider gibt es viele schwarze Schafe unter uns Anglern. Die meisten aber nehmen alles mit.“ Eine Dritte schreibt: „Oh weh so ein schöner Silberreiher... Warum nur? Zum Angeln braucht man einen Angelschein, was Sachkenntnis über Gefahren beinhaltet.“

Laut Nabu war der Silberreiher früher eine Ausnahmeerscheinung in Deutschland. Seit einigen Jahrzehnten nimmt die Zahl der Beobachtungen deutlich zu. So ist er mittlerweile ein regelmäßiger Wintergast und Durchzügler und sogar ein seltener Brutvogel hierzulande. Nabu schreibt, dass dieser große und schlanke Reiher mit seinem komplett weißen Gefieder am ehesten dem Seidenreiher ähnelt, der aber deutlich kleiner ist und sich auch durch seine langen Schmuckfedern im Nacken vom Silberreiher unterscheidet.