Chaos durch Bauernprotest

Traktoren verwüsten Grünflächen: Berliner Bezirksamt erstattet Anzeige

Jetzt wehrt sich der Ortsteil Tiergarten! Weil die Protest-Bauern mit ihren Traktoren Grünflächen zerstört haben, sollen sie zahlen.

Author - Sharone Treskow
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Etliche Traktoren besiedeln aktuell Berlin-Tiergarten, dabei wurden Grünflächen beschädigt.
Etliche Traktoren besiedeln aktuell Berlin-Tiergarten, dabei wurden Grünflächen beschädigt.Kay Nietfeld/dpa

Die Bauern haben ein Recht darauf, zu protestieren – aber nicht, die Stadt zu verwüsten! Seit rund anderthalb Wochen sind etliche Traktoren in Berlin unterwegs. Dahinter steckt ein Großprotest der Landwirte aus dem Umland, sie wehren sich gegen die Sparmaßnahmen der Ampel-Regierung. Die Trecker blockieren seit Tagen Autobahnauffahrten und Straßen. Auf der Straße des 17. Juni parken besonders viele der Großfahrzeuge. Genau hier liegt jetzt das Problem: Die Traktoren haben im Ortsteil Tiergarten (Bezirk Mitte) Schäden angerichtet ...

Traktoren haben Grünflächen in Tiergarten verwüstet

Nachdem die Straße des 17. Juni und das umliegende Gebiet von Traktoren und Landwirten in Beschlag genommen wurden, hat die Bauern-Demo ihre Spuren im Herzen Berlins hinterlassen: Das Bezirksamt Mitte erklärte gegenüber dem Tagesspiegel, dass die schweren Fahrzeuge Zerstörung von Grünflächen verursacht haben!

Ursprünglich sollten die landwirtschaftlichen Fahrzeuge auf der Straße des 17. Juni parken, doch die schiere Anzahl der Teilnehmer führte dazu, dass sie auf Mittelstreifen und andere Grünflächen auswichen – die von den groben Traktoren zerstört wurden. Der Tiergartenrand, der Henriette-Hertz-Park, der Hansaplatz, die Ebertpromenade, die Lennéstraße, die Tiergartenstraße, die Höhe Philharmonie und der Mittelstreifen der Altonaer Straße seien laut dem Bezirksamt Mitte von Schäden betroffen.

Möglicherweise auch Gehwege durch Traktoren beschädigt

Das muss Konsequenzen haben, findet das Bezirksamt. Es sei bereits Anzeige erstattet worden, das Straßen- und Grünflächenamt stünde deshalb im direkten Kontakt mit dem Bauernverband. Schadensmeldungen würden aktiv weitergeleitet. Aufgrund der aktuellen Schneedecke könne die Schadenssumme aber noch nicht genau beziffert werden: Es bestehe auch die Möglichkeit, dass Gehwege betroffen sind und Platten unter dem Gewicht der Traktoren gebrochen sein könnten.

Das Ganze ist sicherlich eine ungewollte Folge der Bauernproteste. Trotzdem werden die Berliner – die ohnehin schon genervt von dem anhaltenden Verkehrschaos und den Hupkonzerten der Traktoren sind – wohl nicht über den Umstand jubeln, dass die Berliner Natur einen Knacks abbekommen hat. 

Verschlimmern die Lkws die Lage?

Die ersten Lkws, die via Sternfahrt nach Berlin reingefahren sind, sind an ihrem Ziel angekommen: Am Brandenburger Tor wollen sie mindestens bis zur Kundgebung am Freitag stehen bleiben.
Die ersten Lkws, die via Sternfahrt nach Berlin reingefahren sind, sind an ihrem Ziel angekommen: Am Brandenburger Tor wollen sie mindestens bis zur Kundgebung am Freitag stehen bleiben.Carsten Koall/dpa

Seit Donnerstag parken zusätzlich zu den Traktoren ja auch noch etliche Lkws auf der Straße des 17. Juni! Rund 1.500 Teilnehmer wurden für einen Großprotest des Transportgewerbes angekündigt. Sie wollen mit ihren Lkws das Gebiet rund um das Brandenburger Tor blockieren, wo am Freitag eine Kundgebung stattfinden soll. Gut möglich also, dass die Großfahrzeuge die Schäden an den Grünflächen im Ortsteil Tiergarten verschlimmern werden, weil es nicht genug Parkmöglichkeiten gibt. Dafür ist die Straße des 17. Juni schließlich auch nicht ausgelegt ...