Die Schauspielerin Wanda Perdelwitz war am 28. September mit dem Fahrrad in Hamburg unterwegs, als vor ihr ein Ford Transit anhielt, um den Beifahrer aussteigen zu lassen. Die 41-Jährige krachte mit ihrem Fahrrad in die geöffnete Tür, stürzte und verletzte sich dabei lebensgefährlich am Kopf. Am 8. Oktober verstarb die gebürtige Berlinerin an den Folgen des „Dooring“-Unfalls.
Was ist „Dooring“?
Laut Duden ist ein sogenannter „Dooring“-Unfall (vom englischen „door“ für Tür) ein Unfall, bei dem vor allem Radfahrende von einer plötzlich geöffneten Tür eines Kraftfahrzeugs erfasst werden. Ebenfalls betroffen sein können auch Fahrer von E-Scootern oder Rollern.
Laut Polizei Berlin kam es allein im Jahr 2024 zu 435 gemeldeten Dooring-Unfällen. Das sind fast fünf Prozent aller Fahrradunfälle – und damit die dritthäufigste Ursache für Crashs mit Radfahrern in der Stadt!
Wie Radfahrer sich schützen können
„Radfahrer müssen entscheiden: Lass ich mich in die gefährliche Dooring-Zone drängen oder werde ich vom fahrenden Autoverkehr gefährdet.“, so Lisa Feitsch, Sprecherin des ADFC.
Der ADFC empfiehlt daher: 1 bis 1,5 Meter Abstand zu parkenden Autos halten. Außerdem wirbt die Polizei für das Tragen eines Helms, da dies die Sicherheit stark erhöht. Zudem sollten Radfahrer auf eine gute Sichtbarkeit (Beleuchtung und Reflektoren) achten.
Wie Autofahrer für mehr Sicherheit sorgen können
Auch Autofahrer können die Gefahr einfach entschärfen – mit der Holländischen Grifftechnik: Beim Öffnen der Tür greift man mit der entfernteren Hand (rechts bei Fahrern) nach dem Griff. Der Körper dreht sich automatisch zur Straße, der Schulterblick kommt ganz von selbst – und der Radfahrer wird gesehen.
In den Niederlanden wird diese Praxis in Fahrschulen gelehrt, daher der Name.
Der Fahrlehrer-Verband Berlin e. V. unterstützt den Holländischen Griff und macht Fahrschüler und Fahrschülerinnen damit vertraut.

Welche Strafen drohen, wenn es zu einem „Dooring“-Unfall kommt?
Laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) § 14 Absatz 1 müssen Personen, die ein- oder aussteigen, darauf achten, dass keine anderen Verkehrsteilnehmenden gefährdet werden. Dies gilt sowohl für die Insassen als auch für Fahrer. Beide müssen vor dem Aussteigen das rückwärtige Umfeld überprüfen.