Spitzenkoch Tim Raue stammt selbst aus schwierigen Verhältnissen und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Herausforderungen junge Erwachsene aus sogenannten Problembezirken zu bewältigen haben. Daher gründete Raue, der in Kreuzberg geboren wurde, 2019 den Verein Kiez Perspektiven & Chancen e.V. Sein Ziel: Jugendlichen aus Kreuzberg zeigen, welche Chancen es für sie in der Hotellerie und Gastronomie gibt.
Ganz uneigennützig ist die Idee nicht: Junge Menschen bekommen bestenfalls eine Perspektive und die von Personalmangel geplagte Branche neue Mitarbeiter.
Seit Gründung des Vereins arbeitet Tim Raue dabei mit der Kreuzberger Albrecht-von-Graefe-Schule zusammen. Den Schülern und Schülerinnen der neunten und zehnten Klasse bietet der Spitzenkoch seit 2019 im Rahmen ihres dreiwöchigen Pflichtpraktikums einen Platz in der Küche des Restaurants Tim Raue an.

Dieses Jahr konnte Raue noch weitere Kollegen animieren, es ihm nachzutun: Um möglichst vielen Jugendlichen ein solches Praktikum zu ermöglichen, haben auch die mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants Nobelhart & Schmutzig sowie Tulus Lotrek, das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant Horváth und das Hotel und Restaurant Orania mitgemacht.
Sechs Schüler der Albrecht-von-Graefe-Schule, die ein solches Praktikum in der Sterne-Gastronomie absolviert haben, nahmen kürzlich ihre Zeugnisse von Raue und seinen Kollegen entgegen.
Praktikum in Berliner Edel-Restaurants
„Für unsere Jugendlichen ist ein Praktikum in so renommierten Betrieben eine unglaublich schöne und vor allem bereichernde Erfahrung. Entsprechend groß ist das Interesse. Ich freue mich daher sehr, dass Tim Raue in diesem Jahr weitere Restaurants dazu animieren konnte, unseren Schülerinnen und Schülern einen Platz anzubieten“, sagt der Lehrer Roland Opp.
Und auch Tim Raue zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung: „Seit 2019 treten wir aktiv an die Schulen heran, um jungen Menschen die Hotellerie und Gastronomie schmackhaft zu machen. Dass wir damit ein Interesse bei Jugendlichen wecken können, die oftmals keine Freude mehr am Lernen haben, freut mich besonders.“
Stimmt die Chemie zwischen Praktikanten und Restaurant, haben die Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss übrigens die Möglichkeit, eine Ausbildung anzutreten.