Das schmeckt der Konkurrenz natürlich überhaupt nicht! In Friedrichshain gibt es bald eine große Namensänderung: Aus der Mercedes-Benz-Arena wird im kommenden März die Uber-Arena, der Mercedes-Platz wird zum Uber-Platz und die Verti Music Hall wird zur Uber Eats Music Hall. Denn der Personenbeförderungsdienst aus den USA hat das Namens-Sponsoring übernommen.
Uber ist seit 2014 in Deutschland tätig – und nicht gerade beliebt bei Taxifahrern. Der Hauptgrund: Die meisten Fahrten, die man via App bei dem Dienstleister buchen kann, sind deutlich günstiger als Taxifahrten. Viele Kunden sind somit übergewechselt. Das war und ist ein spürbarer Einbruch für die Taxifahrer. Noch dazu mussten die Uber-Fahrer im Gegensatz zur Konkurrenz nie eine Prüfung ablegen und auch nicht annähernd so strenge Reglements befolgen, was vielen Taxifahrern ein Dorn im Auge ist. Wenig überraschend ist der Jubel über die Uber-Arena in Berlin von dieser Seite auch nicht allzu groß.
Taxi-Verband ätzt gegen Uber-Arena

In einem bissigen Statement äußert sich Michael Oppermann, der Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e.V., jetzt zum Uber-Namenssponsoring in Berlin: „Die Umbenennung der Mercedes-Benz-Arena nach einer Plattform, die vor allem durch Korruption und Ausbeutung auffällt, ist schwer erträglich. Manche hatten da wohl die Dollar-Zeichen in den Augen“, ärgert sich Oppermann.
Weiter stichelt er: „Konstruktiv schlagen wir vor, den Platz vor der Arena in ‚Platz der Schwarzarbeit‘ umzubenennen. Dann würden wir künftig Fahrgäste zur Uber-Arena am ‚Platz der Schwarzarbeit‘ fahren, was einen gewissen Charme hätte, und außerdem würde damit dokumentiert, dass Schwarzarbeit – leider – einen festen Platz mitten in Berlin hat.“ Abschließend sagt Oppermann: „Während das Taxigewerbe heute auch dank strenger Kontrollen und fiskalisierter Taxameter sauber arbeitet, bewegen sich die Uber-Dienste weitgehend im Bereich der organisierten Schwarzarbeit.“
Taxifahrer finden Umbenennung „pervers“
Auch Patrick Meinhardt vom Taxi- und Mietwagenverband Deutschland (TMV) findet klare Worte zu der Umbenennung: „Es ist durch und durch pervers, dass die Mercedes-Benz-Arena künftig Uber-Arena [...] heißen soll.“ Meinhardt wundert sich: „Ist in der Bundeshauptstadt mit Geld eigentlich alles möglich und egal, woher das Geld kommt? Diese sicher teuer erkaufte Namensentscheidung ist ein Schlag ins Gesicht jedes anständigen Mittelständlers, ist ein Angriff auf die Grundlagen unserer sozialen Marktwirtschaft und Ausdruck eines Raubtierkapitalismus, der die Prinzipien eines ehrbaren Kaufmanns mit Füßen tritt.“ ■