Nach dem Sprengstoff-Fund am S-Bahnhof Neukölln fahndet die Polizei mit Hochdruck nach zwei Männern.
Gesucht wird einmal ein Mann, der das hochexplosive Material in einem Beutel transportierte. Bundespolizisten hatten den gesuchten Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt, am Mittwochnachmittag an dem S-Bahnhof kontrollieren wollen. Dieser riss sich jedoch los und ließ die Tasche mit dem Sprengstoff zurück.
Parallel dazu suchen die Fahnder nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge nach einem zweiten Verdächtigen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies zunächst nicht. Laut „Bild“ und „Tagesspiegel“ soll der zweite Mann am Mittwochnachmittag ebenfalls am S-Bahnhof Neukölln gewesen sein und den 30 bis 35 Jahre alten Verdächtigen begleitet haben. Nach dpa-Informationen sind der Polizei beide Männer namentlich bekannt im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten.
Kein konkreter Terrorverdacht
Nach Medienberichten handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Der Sprengstoff wurde laut Polizei noch am Mittwochabend in einem nahegelegenen Park von Experten der Bundespolizei gesprengt.
Am Freitag suchten Polizisten die Bahngleise im Bereich Neukölln ab. Es gehe darum, mögliche Beweise zu sichern, sagte eine Polizeisprecherin. Laut „B.Z.“ suchte die Polizei dabei nach dem Handy des Verdächtigen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte den Zusammenhang zwischen dem Absuchen und dem Sprengstoff-Fall nicht.