Vielerorts hört man sie schon von Weitem – die Böller und Raketen. Seit Montag, 29. Dezember, kann in Supermärkten und Discountern Feuerwerk gekauft werden. Für viele Menschen gehört das zum Jahreswechsel dazu.
Das Spektakel am Himmel hat auch seine Schattenseiten. Nicht nur Hundehalter und Umweltschützer sorgen sich in der Nacht. Auch Autobesitzer hoffen, dass ihrem Fahrzeug nichts passiert. Gerade die vergangenen Silvesternächte in Großstädten wie Berlin haben gezeigt, dass so manches Auto nicht schadlos durch die Nacht kam.
Besonders schlimm wird es, wenn aus der Nähe Böller auf ein Auto geworfen oder darauf gezündet werden; oder wenn sogar Feuerwerkskörper in den Innenraum gelangen. Dann können größere Schäden an Lack, Scheiben oder Sitzen entstehen. Grundsätzlich sagt der TÜV Süd aber, dass legales Feuerwerk bei richtiger Anwendung praktisch keine Schäden verursacht.
Der Berliner KURIER gibt Tipps und Tricks, wie Sie Ihr Auto zu Silvester schützen können.
Wichtig zu Silvester: Das Auto sicher parken
Wer sich um sein Zwei- oder Vierrad sorgt, stellt es sicher ab – am besten in einer geschützten Garage. Wer keine besitzt, kann das Auto im Zweifel auch in einer Parkgarage abstellen. Das kostet zwar Geld, schützt das Auto aber. Nicht nur vor Feuerwerkskörpern, sondern auch vor Vandalismus. „Gepaart mit alkoholisierten Menschen, die plötzlich auf die Straße treten können, ist eine Fahrt in der Silvesternacht dementsprechend chaotisch und mitunter gefährlich“, erklärte Thomas Kubin vom ADAC Sachsen.
Eine günstigere Alternative dazu sind ruhigere Straßen oder Höfe. Bäume bieten Schutz gegen herunterfallende Feuerwerksreste. Meist sind die zwar harmlos, aber Cabrios mit Stoffverdeck sind dennoch gefährdet. So können glimmende Raketenreste den Stoff entzünden. Für Laternenparker mit Cabrio empfiehlt der TÜV Süd eine Schutzhülle.
Gute Versicherungen können Kosten mindern oder übernehmen
Auch in der Silvesternacht gilt grundsätzlich: Wer einen Schaden verursacht hat, muss ihn bezahlen. Oder eine private Haftpflichtversicherung springt für den Verursacher ein. Die Schuldigen bei Schäden am Auto sind aber oftmals nicht zu finden. Dann sollten Betroffene die Schäden fotografieren und bei der Polizei melden.
Für bestimmte Schäden kann eine Kaskoversicherung aufkommen. Vor einer Reparatur gilt es aber, die Vertragsbedingungen der Versicherung zu beachten und Schritte abzuklären. Und für welche Schäden kommt eine Teilkasko auf? Brand- und Explosionsschäden sowie Kosten für kaputte Scheiben oder andere Glasteile am Auto. Wird ein Brandschaden von der Teilkasko übernommen, kostet dies keine Schadenfreiheitsklassen.
Aber: Versengte Cabrioverdecke zahlt die Teilkasko in der Regel nicht. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verweist auf dessen Musterbedingungen: Ein Brand gilt demnach als ein Feuer mit Flammenbildung, nicht aber ein Schmor- und Sengschaden.
Hinterlässt Feuerwerk nur Schäden am Lack oder Dellen am Auto, so kann der Schaden oft nur über eine Vollkaskoversicherung reguliert werden. Das gilt auch für Schäden durch Vandalismus. Wird der Schaden reguliert, senkt das die Schadenfreiheitsklasse und führt meist zu einem niedrigeren Schadenfreiheitsrabatt, erläutert der GDV.
Polieren kann leichte Spuren entfernen
Wer am Neujahrsmorgen auf dem Autolack eine schwarz-braune Schmauchspur entdeckt, kann diese in vielen Fällen mit einer guten Lackpolitur selbst beseitigen. Tabu sind dagegen Verdünnung, scharfe Reinigungsmittel oder Werkzeuge. Hilft die Lackpolitur nicht, ist ein Profi aus dem Lackierbetrieb gefragt.
Mehr als tausend Brände zu Silvester
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft rechnet für diesen Jahreswechsel wieder mit bis zu 1000 kaskoversicherten Autobränden. „Während es in den Jahren der Corona-Pandemie weniger Brände gab, befinden wir uns leider wieder auf dem üblichen Niveau“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Zum Vergleich: Den Angaben zufolge haben die Kfz-Versicherer im Gesamtjahr 2024 für rund 13.600 Pkw-Brände rund 100 Millionen Euro gezahlt. Jeder Fall verursachte im Schnitt Kosten von rund 7600 Euro.