Die Blätter fallen, die Tage werden kürzer und die Nächte immer kälter und nasser. Während viele in Berlin die kalte Jahreszeit mit Gemütlichkeit, Kerzenschein und heißen Getränken begrüßen, sieht der Winter für die Menschen der Straße ganz anders aus. Denn für Menschen ohne festen Wohnsitz geht es in den kommenden Monaten ums nackte Überleben: Wann gibt es die nächste Mahlzeit? Wo findet sich ein sicherer Schlafplatz, der vor klirrender Kälte schützt? DAS können Sie tun, um Menschen auf der Straße zu helfen!
In Berlin stehen insgesamt vier Notübernachtungsstellen zur Verfügung, unter anderem in der Franklinstraße in Charlottenburg und in der Kopenhagener Straße in Reinickendorf. Für wohnungslose Frauen gibt es eine separate Unterkunft „Evas Obdach“ in der Fuldastraße, Neukölln. Neben einem Schlafplatz bieten die Einrichtungen eine warme Mahlzeit und die Möglichkeit, sich aufzuwärmen.
Notübernachtungen und Kältehilfe in Berlin und Brandenburg
Auch in anderen Städten Brandenburgs ist die Kältehilfe aktiv: In Potsdam zum Beispiel wurde eine Suppenküche eingerichtet, die Frühstück und warme Mittagessen anbietet, auch stünden aktuell circa 70 Plätze zur Verfügung. Auch in Cottbus gibt es eine Notschlafstätte für kalte Nächte.
Drei Kältebusse der Stadtmission unterstützen erneut Berliner Menschen ohne Heim. Seit dem 1. November 2024 sind die Kältebusse der Berliner Stadtmission wieder im Einsatz. Nach Angaben des rbb hätten die Busse im letzten Winter 1.580 Menschen ohne Obdach in Unterkünfte gebracht. Das seien 237 Menschen mehr als im Vorjahr. Betroffene Menschen, die sich nicht in Unterkünfte bringen lassen möchten, werden mit heißem Tee, einer Suppe und einem Schlafsack versorgt.

Aber das Leben auf der Straße in Berlin hat sich über die Jahre verhärtet. Ein weiteres Problem sei die Mobilitätseinschränkungen. Eine Sprecherin sagte dem rbb gegenüber, dass es in Berlin keine barrierefreie Notunterkunft gibt. Wenn Sie obdachlosen Menschen auf der Straße begegnen, und helfen wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Wie Sie obdachlosen Menschen direkt helfen können
Sie können langfristig unterstützen, etwa durch ehrenamtliche Tätigkeiten in Suppenküchen oder Notunterkünften. Die Berliner Stadtmission bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten im sozialen Bereich. Möglichkeiten gibt es in Notübernachtungen, Suppenküchen, der Kleiderkammer und bei Besuchsdiensten für einsame Senioren. Ob für wenige Stunden oder langfristig – die Stadtmission passt den Einsatz flexibel an. Interessierte können ihre Verfügbarkeit und Interessen online angeben und werden so gezielt vermittelt. Hier finden Sie mehr Informationen.
Auch die Stiftung Gute-Tat vermittelt in Berlin flexible, ehrenamtliche Einsätze. Auch die Caritas Berlin sucht Freiwillige, die obdachlose Menschen unterstützen möchten. Zudem werden ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte für die medizinische Ambulanz am Bahnhof Zoo und das Arztmobil gesucht, um Menschen ohne Krankenversicherung zu behandeln.
Sach- und Geldspenden: Jede Hilfe zählt
Auch können Sie fragen, ob die Person Sachspenden benötigt. Viele Organisationen sind auf Geldspenden angewiesen, um ihre Angebote aufrechtzuerhalten.
Sollte jemand direkt Hilfe brauchen, können Sie die Nummer des Kältebusses wählen. Die Berliner Stadtmission bietet den Kältebus-Service unter der Rufnummer 0178 523 58 38 an. Bei Notsituationen rufen Sie die Rettungskräfte: Polizei unter 110 und Feuerwehr und Rettungsdienst unter 112.
Schon ein kleines Gespräch, ein warmer Snack oder ein heißes Getränk können oft viel bewirken – und zeigen, dass niemand in dieser Stadt alleine ist. ■