Die S-Bahn-Station Olympiastation in Berlin zählt zu den größten Stadionbahnhöfen in Deutschland. Bis zu 50.000 Menschen werden dort pro Veranstaltung abgefertigt. Auf zehn Bahnsteige können die Passagiere aufgeteilt werden. Jeder Zug hat eine Kapazität von maximal 1200 Personen, und alle 180 Sekunden soll idealerweise ein Zug in jede Richtung abfahren. Zur Fußball-EM (14. Juni bis 14. Juli) wird es dort aber noch einmal voller werden. Die S-Bahn in Berlin bereitet sich schon darauf vor.
Die Teams in der S-Bahn-Leitstelle sind gut eingespielt, aber für die Fußball-Europameisterschaft wird noch mal fett aufgerüstet, schreibt die Berliner Morgenpost. Die Deutsche Bahn merkt dazu an, rund drei Millionen Euro in neue Technologie am Berliner S-Bahnhof Olympiastadion investiert zu haben. Dies umfasse größere Monitore für die Anzeige von Zuginformationen und eine verbesserte Beleuchtung auf den Bahnsteigen, so die Morgenpost.
Gleichzeitig wurde die Leitstelle für Sonderverkehre umfassend modernisiert. Während einer Großveranstaltung kümmern sich die Mitarbeiter hier ausschließlich um den An- und Abreiseverkehr vor Ort. Der reguläre S-Bahn-Verkehr wird weiterhin unabhängig davon in der Leitstelle Berlin-Schöneweide koordiniert.

Insbesondere bei den Fußballspielen der EM ist erhöhte Wachsamkeit geboten. Alkoholkonsum ist häufig, rivalisierende Fanlager könnten aufeinandertreffen, und es besteht stets eine vage Bedrohung durch Terroranschläge. Daher ist die Bundespolizei immer präsent. Sie seien für alle Eventualitäten entsprechend gerüstet. Einige Sicherheitsmaßnahmen seien möglicherweise nicht offensichtlich, sagt Volker Beckmann, erster Polizeihauptkommissar, der Morgenpost und spielt damit auf potenzielle Bedrohungen durch Terrorismus im Rahmen des EM-Turniers an.
Berliner S-Bahn sucht mehrsprachige Mitarbeiter
Die Bundespolizisten müssten allgegenwärtig sein. Mehrere Beamte würden die Gleise überwachen, wobei einige ein Fernglas verwenden, um näher heranzuzoomen. Falls ein Gleis überfüllt ist, könnten auch ihre Kollegen eingreifen, indem sie Zugänge sperren oder öffnen. Bei Schlägereien oder anderen Straftaten sind sie ebenfalls schnell zur Stelle.
Während der Fußball-EM sollen bundesweit fast 6000 Beamte der Bundespolizei und 4500 Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn im Einsatz sein. Die Deutsche Bahn gibt an, den Pool an Sicherheitskräften für die EM um etwa 20 Prozent aufzustocken. Allerdings hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG zuletzt deutlich mehr Maßnahmen für die Sicherheit der Mitarbeiter gefordert.
Übrigens: Für die EM hat die S-Bahn Berlin Mitarbeiter, die die Sprachen der spielenden Nationen beherrschen, dazu aufgerufen, sich möglichst schnell zu melden. Schließlich möchte man auch mit den Fans ins Gespräch kommen. ■