Tipps fürs Trinkgeld

Sind Sie ein Knauserer? So gibt man Trinkgeld in Berlin richtig!

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie viel Trinkgeld in Berlin man eigentlich wirklich geben sollte? Hier die Tipps für ein anständiges Extra für den Kellner.

Author - Veronika Hohenstein
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Sind Sie ein Knauser? So viel Trinkgeld ist angemessen!
Sind Sie ein Knauser? So viel Trinkgeld ist angemessen!IMAGO / emil umdorf

Ob im schicken Restaurant, im Taxi oder im Café um die Ecke: Trinkgeld gehört zum guten Ton. Doch wie viel ist angemessen? Wann gibt man Trinkgeld und wann nicht? Wir haben die Antworten und Insider-Tipps für das Trinkgeldgeben in der Hauptstadt.

Trinkgeld, das ist schon ein spannendes Thema! Wussten Sie, dass Trinkgeld in Japan unüblich ist und sogar als Beleidigung aufgefasst werden kann? In Frankreich ist der Service oft schon in der Rechnung enthalten, dennoch ist es üblich, ein paar Münzen zu hinterlassen. In Deutschland hingegen ist Trinkgeld fest in der Kultur verankert. Ursprünglich als Belohnung für besondere Dienstleistungen gedacht, ist es heute eine Selbstverständlichkeit in vielen Bereichen des Alltags. Aber was ist in Berlin üblich?

Wie viel Trinkgeld ist angemessen? Und wann sollte man kein Trinkgeld geben?
Wie viel Trinkgeld ist angemessen? Und wann sollte man kein Trinkgeld geben?IMAGO / blickwinkel

Trinkgeld-Fettnäpfchen und unhöfliche Knausrigkeit

Trinkgeld ist mehr als nur ein Bonus – es ist ein Zeichen der Anerkennung und eine wichtige Einkommensquelle für viele Servicekräfte. Gerade in Berufen mit niedrigem Grundgehalt sind die zusätzlichen Einnahmen oft unverzichtbar. Es gibt jedoch ein paar Fettnäpfchen, die Sie vermeiden sollten.

Nichts zu geben, wenn der Service gut war, wirkt unhöflich und geizig. Auch ein Mini-Trinkgeld von weniger als fünf Prozent kann schnell negativ auffallen. Wenn man Trinkgeld auf den Cent genau berechnet und aufrundet, um nur minimal über den Betrag der Rechnung zu kommen, könnte dies auch als knauserig aussehen. Und ja, zu viel Trinkgeld kann tatsächlich auch unangenehm sein. Außerdem können Sie als protzig herüberkommen, irgendwie uncharmant. 

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem gemütlichen Restaurant, das Essen war hervorragend, der Service aufmerksam und freundlich – wie viel Trinkgeld ist jetzt angemessen? In Berlin ist es üblich, zwischen fünf und zehn Prozent der Rechnungssumme zu geben. Ein echter Klassiker ist das „aufrunden“. Hat Ihre Rechnung 47 Euro betragen? Einfach auf 50 Euro aufrunden. Das zaubert dem Kellner garantiert ein Lächeln ins Gesicht und Sie lassen lästiges Kleingeld in guten Händen.

Trinkgelder geben bei Kartenzahlung?

Beim Bezahlen mit der Karte können Sie in den meisten Restaurants direkt den Trinkgeldbetrag eingeben. Achten Sie darauf, dass das Trinkgeld auch wirklich beim Servicepersonal ankommt und nicht im allgemeinen Topf des Unternehmens landet. Ein kurzer freundlicher Hinweis an den Kellner kann Klarheit schaffen. Oder einfach die Rechnung mit Karte begleichen und das Trinkgeld bar zustecken.

Und hier ein kleiner Tipp an die Empfänger des Trinkgeldes – Zeigen Sie keine Erwartungshaltung oder Enttäuschung, wenn das Trinkgeld geringer ausfällt oder ausbleibt. Dies könnte die Gäste unangenehm berühren und sogar das komplette Gesamterlebnis beeinträchtigen. Einfach freundlich bleiben, nächstes Mal gib es bestimmt wieder Trinkgeld.

So gibt man Trinkgeld in Berlin!
So gibt man Trinkgeld in Berlin!IMAGO / Westend61

Wann gibt man kein Trinkgeld?

Ja, es gibt Situationen, in denen kein Trinkgeld angemessen ist. Wenn der Service unfreundlich oder nachlässig war, ist es völlig in Ordnung, kein Trinkgeld zu geben. Auch in Selbstbedienungslokalen oder Fast-Food-Ketten wird normalerweise kein Trinkgeld erwartet. Und wenn Sie das Gefühl haben, schlecht behandelt oder gar beleidigt worden zu sein, dann bleibt das Portemonnaie geschlossen – ganz klar!

Noch ein paar wohlwollende Üblichkeiten – Trinkgeld wird meist diskret gegeben, entweder direkt oder indem man das Geld auf dem Tisch liegen lässt. Es ist hilfreich, immer etwas Kleingeld bereitzuhaben.

Ein waschechter Knauserer zeichnet sich durch diese typischen Merkmale aus:

Ein Knauserer gibt nur sehr ungern Geld aus, selbst für notwendige Ausgaben. Ein echtes Zeichen eines Knauserers ist die Weigerung, anderen etwas abzugeben oder zu leihen. Sie sind oft sehr besitzergreifend und achten penibel darauf, dass niemand mehr als unbedingt nötig von ihren Ressourcen profitiert. Ein Knauserer gibt in der Regel sehr wenig oder gar kein Trinkgeld, selbst wenn der Service ausgezeichnet war. Sie sind oft der Meinung, dass der Grundbetrag der Rechnung ausreichend ist und sehen keinen Grund, darüber hinaus extra zu zahlen.

Schlussendlich können wir uns wohl darauf einigen, dass unabhängig vom Service, ein freundliches „Danke“ stets angebracht ist. Und denken Sie dran, richtig Trinkgeld zu geben ist nicht so schwer: Beim kleinen Cafébesuch reicht oft das Aufrunden auf den nächsten Euro, im gehobenen Restaurant darf es auch etwas mehr sein. Auch beim Taxifahren, dem Hotelbesuch oder dem Friseurbesuch gehört es sich, Trinkgeld zu geben. Fragen Sie ruhig nach, wie das Trinkgeld am besten beim Personal ankommt.

Lassen Sie uns gerne Ihre Meinung zum Thema Trinkgeld in einer Mail oder in den Kommentaren da! ■