Badespaß in Berlin im Sommer? Wem der Sinn danach steht, hat die Auswahl zwischen so einigen Freibädern in der Hauptstadt. Aber einigen genügt das nicht. Sie wollen unbedingt in die Spree hopsen dürfen. Und um ihrem Ansinnen Nachdruck zu verleihen, rief der Verein Flussbad Berlin zu einer Demo auf und viele, viele kamen.
Etwa 300 Demonstranten wagten sich am Dienstag mitten in Berlin nahe der Museumsinsel den Sprung in die Spree. Genau 100 Jahre, nachdem ein Badeverbot von Berlins Oberen erlassen worden war
Mit der Schwimm-Demo will der Verein Flussbad Berlin zeigen, dass das Schwimmen im Fluss möglich ist. Seit Jahren fordert der Berliner Verein, das Baden in der Spree wieder zu erlauben und zwar im Bereich des Spreekanals.

„Wir erachten das Schwimmverbot keineswegs mehr für zeitgemäß. Wir haben die Möglichkeit, dass wir die Wasserqualität in Echtzeit beobachten können“, sagte Vereinsvorstand und Demo-Veranstalter Jan Edler. Der Berliner Magistrat hatte 1925 entschieden, die Flussbadeanstalten in Alt-Berlin zu schließen. Grund war die hygienisch fragwürdige Qualität des Spreewassers.
Verwaltung weiter für ein Badeverbot in der Spree
Doch die Berliner Senatsverwaltung mauert, hat weiter Bedenken bei Sicherheit und Hygiene. Verschiedene gesetzliche Regelungen zur Schifffahrt und zu Brücken sprächen dagegen. Ein weiteres Problem seien Abwässer, die bei Starkregen kurzfristig aus der Kanalisation in den Fluss flössen.

Der Organisator der Schwimm-Demonstration teilt die Bedenken der Verwaltung nicht: „Wir wollen dafür sensibilisieren, dass die Wasserqualität in weiten Teilen des Jahres so gut ist, dass man schwimmen gehen könnte“, sagte Edler. Daher forderte er ab Sommer 2026 sogenannte Pilotbadestellen. Der zuständige Stadtrat Ephraim Gothe (SPD) vom Bezirk Mitte hält eine solche Badestelle am Spreekanal ebenfalls für realistisch. (mit dpa)