Keim-Alarm in Berlin

Schockfund auf Märkten: Gefährliche Vibrionen am Fisch entdeckt!

Studie enthüllt alarmierende Fakten. Besonders Shrimps und Muscheln sind mit Keimen belastet. SO können Sie sich vor den Vibrionen schützen.

Teilen
Fisch in der Auslage ist oft mit Vibrionen belastet.
Fisch in der Auslage ist oft mit Vibrionen belastet.Panthermdia/imago

Wer bei Meeresfrüchten auf den Geschmack von Rohkost setzt, könnte dabei ungewollt Bakterien mitkonsumieren. Eine brisante Untersuchung an Berliner Fisch- und Supermärkten zeigt: Frisches Seafood, besonders von den Märkten, birgt ein erhebliches Risiko. 91 Prozent der Proben von dort wiesen Vibrio-Bakterien auf – Erreger, die Krankheiten auslösen können. Im Vergleich dazu schnitten Supermärkte mit „nur“ 50 Prozent Kontaminationsrate besser ab.

Muscheln, die das Meerwasser filtern, sind besonders betroffen, berichtet der „Tagesspiegel“ (Bezahlschranke). Sie nehmen nicht nur nahrhafte Stoffe, sondern auch Krankheitserreger auf. Vibrionen, die sich ab 15 Grad Wassertemperatur explosionsartig vermehren, lieben solche Bedingungen. Besonders rohe Muscheln oder Shrimps, die oft mit Darm- und Hautbakterien belastet sind, gelten als riskant. Rohe Fischfilets, wie sie für Sushi verwendet werden, sind hingegen weniger betroffen – vorausgesetzt, Kühlkette und Hygiene stimmen.

Meeresfrüchte eine tickende Zeitbombe?

Studienleiterin Susanne Fleischmann sieht die Situation mit Sorge. Der globale Handel und steigende Wassertemperaturen könnten die Belastung mit Vibrionen in Zukunft noch verschärfen. Besonders immungeschwächte Personen sollten den Verzehr von rohem Seafood überdenken. Denn Muscheln reichern nicht nur Bakterien, sondern auch Viren wie Noro- oder Hepatitis-Erreger an.

Während in Ländern wie Asien und Amerika Vibrionen eine Hauptursache für Infektionen nach dem Verzehr von rohem Seafood sind, ist das Problem in Deutschland weniger präsent – offiziell. Erst seit 2020 müssen solche Fälle gemeldet werden, und die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen. Häufig bleiben Erkrankungen unerkannt, da Betroffene oft nicht zum Arzt gehen und Stuhlproben selten spezifisch untersucht werden.

Besonders junge und ältere Menschen sollten die verkeimten Meeresfrüchte meiden.
Besonders junge und ältere Menschen sollten die verkeimten Meeresfrüchte meiden.Panthermedia/imago

Besonders die offenen Fischtheken auf Berliner Märkten stehen im Verdacht, Kreuzkontaminationen zu begünstigen. Wenn verschiedene Produkte ohne ausreichende Trennung oder Hygiene behandelt werden, gelangen Keime leicht von einem Lebensmittel zum nächsten. Tiefkühlprodukte in Vakuumverpackung sind hier die sicherere Wahl – auch wenn sie optisch weniger ansprechend sind.

Fisch und Muscheln sicher genießen – SO geht's

Wer Meeresfrüchte liebt, kann das Risiko minimieren: Durch das gründliche Erhitzen auf mindestens 70 Grad sterben die meisten Keime ab. Doch auch nach dem Garen lauern Gefahren. Schneidebretter, Messer oder Hände, die zuvor rohes Seafood berührt haben, dürfen keinesfalls mit fertigen Speisen in Kontakt kommen, ohne gereinigt zu werden. Die richtige Küchenhygiene ist hier entscheidend, um Infektionen zu vermeiden.

Meeresfrüchte bleiben ein Genuss, aber die Studie ist ein Weckruf. Verbraucher sollten sich der Risiken bewusst sein. Hygiene – ob im Supermarkt, auf dem Markt oder in der eigenen Küche – macht auf jeden Fall den Unterschied. Denn bei aller Lust auf frischen Geschmack gilt: Sicherheit geht vor. ■