Kriminalität

Schmiererei am Gleisdreieck verhöhnt Polizei, Staatsschutz ermittelt

Provokation im Gleisdreieck-Park: Ein Graffito zeigt Polizisten mit Schweineköpfen und ein Kind mit Palästina-Symbolen. Der Staatsschutz ermittelt.

Author - Berliner KURIER
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Die Polizei ermittelt.
Die Polizei ermittelt.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Unter der ICE-Trasse im Park am Gleisdreieck ist ein provokantes Graffito aufgetaucht, das Polizisten als Schweine darstellt und ein verletztes Kind mit Palästina-Symbolen zeigt. Über dem Bild prangt die Parole „No Justice, no Peace“. Das Motiv wurde der Redaktion zunächst von einem Leser gemeldet. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagierte nach eigenen Angaben entsetzt. Auf dem Bild sind mehrere uniformierte Beamte mit Schweineköpfen zu sehen, einer mit blutverschmierter Faust. Im Zentrum steht ein Kind mit Palästinensertuch und Fahne, dem Blut aus der Nase läuft.

Für GdP-Sprecher Benjamin Jendro ist die Darstellung eine gezielte Diffamierung der Berliner Polizei. „Solche Bilder sind widerwärtig und offenbaren ein Schubladendenken, das unsere Kolleginnen und Kollegen pauschal verunglimpft“, sagte er. Der Bezirk müsse nun klar Position beziehen: „Entweder man entfernt dieses Graffiti und bekennt sich zu unseren demokratischen Werten – oder man zeigt durch Untätigkeit eine Haltung.“

Staatsschutz ermittelt, Schweineköpfe werden weiß übermalt

Die Berliner Polizei wurde nach eigenen Angaben am vergangenen Sonntag auf das Werk aufmerksam. Der Staatsschutz habe die Strafwürdigkeit geprüft und Ermittlungen wegen Beleidigung gegen unbekannt eingeleitet. Bereits am Montag sei veranlasst worden, die Schweineköpfe auf den Gesichtern weiß zu übermalen.

Die betroffene Fläche ist eigentlich Teil einer legalen Graffiti-Wand. Sie unterliegt einem klaren Verhaltenskodex: Erlaubt sind demnach nur respektvolle und nicht diskriminierende Darstellungen, die allen Parkbesuchern zugutekommen. Verboten sind dagegen herabwürdigende Botschaften oder schwer übermalbare Farben. Wie es dennoch zu der Schmiererei kommen konnte, bleibt offen. Auf Nachfrage des KURIER wollte sich weder der Geschäftsführer des Projekts Legacy, Ibo Omari, noch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg detailliert äußern. Ein Sprecher der Verwaltung erklärte lediglich, man werde das Motiv nicht bewerten.