Viele machen um den Görlitzer Park und das Kottbusser Tor in Kreuzberg einen großen Bogen! Anwohner hören schon mal Schüsse, in den Gebüschen liegen Spritzen – und Messer sind wohl auch keine Seltenheit.
Der Görli und der Kotti sind Brennpunkte der Berliner Kriminalität – dieser Auffassung ist der Senat, der jetzt hart durchgreifen will! Erst kürzlich berichtete KURIER, dass Berlin im Deutschlandvergleich die höchste Anzahl an Straftaten pro 100.000 Einwohner verzeichnet. Ganze 14.292 waren es im Jahr 2023 – insgesamt erfasste die Berliner Polizei 536.697 Straftaten.
Tagsüber scheint die Welt am Görli und Kotti noch in Ordnung: Spaziergänger im Park, Trubel rund um die U-Bahn, schnell beim Rewe oder Rossmann shoppen – doch mit Einbruch der Dunkelheit zeigt sich oft eine andere Realität. Erst neulich konnten Anwohner des Kottis mehrere Schüsse in der Nacht hören. Ständig brausen Autos der Polizei und Krankenwagen durch die Straßen, mit lauten Sirenen. Hier ist immer was los.
Ist ein großflächiges Messerverbot die Rettung?
Und trotz der neuen Polizeiwache am Kotti melden Beamte immer wieder Gewaltvorfälle, vor allem Messerangriffe, die die Sicherheitslage spürbar belasten. Jetzt hat der Senat genug und plant drastische Änderungen! Es soll großflächige Messerverbotszonen geben. Bereits im Sommer hatte der Senat die Idee ins Spiel gebracht, jetzt wird sie aber konkret.

An „kriminalitätsbelasteten Orten“ ,wie der Senat die Plätze auf dem Hauptstadtportal beschreibt, „wird zudem ein ganzheitlicher und ressortübergreifender Ansatz verfolgt, unter anderem durch die Einrichtung von Messerverbotszonen.“
Görli, Kotti, Leo – Berlin hat ein paar „kriminalitätsbelastete Orte“
Neben dem Görli und dem Kotti steht auch der Leopoldplatz in Wedding auf der Liste der geplanten Verbotszonen. Hier darf die Polizei also in Zukunft verdachtsunabhängig kontrollieren, um gefährliche Gegenstände sicherzustellen. Das Ziel: Messer und Waffen aus dem Stadtbild verbannen.
Wer künftig ein Messer in den Verbotszonen mit sich führt, riskiert mehr als nur eine Verwarnung. Bei einer Kontrolle können die Klingen beschlagnahmt werden, dazu droht ein saftiges Bußgeld. Die Polizei erhofft sich davon vor allem eines: Prävention. Wer keine Messer dabei hat, kann auch keine benutzen – so die Hoffnung.
Es bleibt abzuwarten, wann genau die Messerverbotszonen anfangen – aber Medienberichten zufolge es soll zeitnah geschehen.■