Hier hat ein Schutzengel wirklich Überstunden gemacht: Es hätte eine riesige Katastrophe werden können – doch ein Mann in Neukölln kam lebend, wenn auch schwer verletzt aus dem Horror-Crash raus. Doch die Bergung war alles andere als einfach.
Was war passiert? Gegen 1.20 Uhr sollen sich im Bereich der Elbestraße und Umgebung ein silberfarbener Skoda mit polnischen Kennzeichen und ein Audi A4 Avant ein Autorennen geliefert haben. Anwohner sprechen von Szenen wie in der Action-Filmreihe „Fast & Furious“. Auf regennasser Fahrbahn mit Kopfsteinpflaster heulten die Motoren der beiden Autos immer wieder auf. Ein Pizzalieferant musste auf Höhe der Laubestraße sogar beiseite springen, um nicht erfasst zu werden!
Katastrophe am Weigandufer in Neukölln
Am Weigandufer kam es dann beinahe zur Katastrophe: Der Audi-Fahrer bemerkte wohl nicht, dass die Straße dort endet, es nur noch nach rechts oder links geht. Ob er Fahrer überhaupt versuchte, zu bremsen, ist unklar. Mit voller Geschwindigkeit krachte er auf den Bürgersteig, hob ab und durchbrach das Ufergeländer des Neuköllner Schifffahrtskanals.

Glück im Riesen-Unglück: Die Uferbefestigung ist an dieser Stelle breiter als üblich. So knallte der Audi mit voller Wucht auf die breite Beton-Befestigung, blieb mit Motorteilen quasi stecken und rutschte dadurch nicht ins Wasser. Offenbar hielt nur der Kühler den Audi davon ab, abzurutschen und im Wasser zu versinken. Ob der Fahrer das überlebt hätte? Eher unwahrscheinlich.
Augenzeugen eilten ihm nämlich sofort zur Hilfe, kletterten die stockdunkle Böschung hinab und fanden den Fahrer bereits neben dem Auto liegend. Er war kaum ansprechbar, wurde immer wieder ohnmächtig.
Besonders böse: Laut Augenzeugenberichten soll eine Beifahrerin des Audis ausgestiegen sein und sofort die Flucht ergriffen haben. Sie habe gar nicht erst nach dem Fahrer geschaut. Die Gründe hierfür sind vollkommen unklar. Eine Nahbereichssuche der Polizei blieb erfolglos.
Währenddessen wand sich der Fahrer vor Schmerzen. Von den Ersthelfern wurde er immer wieder angesprochen, um ihn bei Bewusstsein zu halten. Zunächst trafen Beamte der Berliner Polizei ein, kurze Zeit später auch ein Notarzt.
Schwierige Bergung nach Unfall am Weigandufer
Währenddessen sorgte die Besatzung eines eingetroffenen Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeugs der Berliner Feuerwehr eilig dafür, dass der Audi nicht weiter abstürzen konnte, sicherte ihn mit Seilen. Mit einem hydraulischen Schneidgerät wurde das Geländer in kompakte Teile geschnitten und ein Rettungsweg geschaffen.

Dann zogen vier Feuerwehrleute den Mann auf einer speziellen Schaufeltrage hoch ans Ufer. Sofort kam der Mann in einen Rettungswagen und wurde über 25 Minuten transportfähig gemacht, ehe er in die Klinik kam.
Nur wenig später konnte die alarmierte Rüstgruppe der Berliner Feuerwehr tätig werden und das Fahrzeug bergen. Auslaufende Betriebsmittel, die in den Kanal gelangten, wurden noch in der Nacht gebunden und zurückgehalten.
Nach dem flüchtigen, silberfarbenen Fahrzeug, wird gefahndet. Der Verkehrsermittlungsdienst kam an die Unfallstelle und übernahm Ermittlungen. ■