22 Kinder in Klinik

Reizgas-Attacke an Schule in Berlin-Weißensee : 44 Kinder verletzt

Jemand hat in einer Berliner Grundschule Reizgas versprüht. Zahlreiche Kinder erlitten Augen- und Atemwegsreizungen, eines der Kinder ist schwer verletzt.

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Großeinsatz für die Berliner Polizei in Weißensee an der Grundschule in der Sulzfelder Straße (Symbolfoto).
Großeinsatz für die Berliner Polizei in Weißensee an der Grundschule in der Sulzfelder Straße (Symbolfoto).dpa

Ein bislang unbekannter Täter hat in einer Grundschule in Berlin-Weißensee Reizgas versprüht, zahlreiche Kinder wurden bei der Attacke verletzt. Ein Kind habe schwere Augen- und Atemwegsverletzungen erlitten, 43 weitere erlitten Reizungen der Augen und Atemwege, wie die Feuerwehr Berlin mitteilte. Rettungskräfte brachten 22 der Kinder ins Krankenhaus, die anderen 22 kamen nach Hause zu ihren Eltern.

Eine unbekannte Person habe am Morgen das Reizgas in der Schule versprüht, wie die Polizei mitteilte. Noch sei unklar, ob es sich dabei um einen Erwachsenen oder ein Kind handele. Gegen 10 Uhr am Vormittag war Polizei und Feuerwehr zur Georg-Zacharias-Grundschule an der Sulzfelder Straße in Weißensee in Berlin-Pankow gerufen worden.

Offenbar wurde das Reizgas nach Angaben der Feuerwehr in einem Raum versprüht und gelangte dann durch die geöffnete Tür in den Gang des Schulgebäudes. Weil in diesem Moment viele Schülerinnen und Schüler durch diesen Gang liefen, war die Zahl der Verletzten so hoch. Um welches Reizgas es sich handelte, habe man trotz einer Messung nicht herausfinden können, sagte der Feuerwehrsprecher.

Wer hat das Reizgas an der Schule versprüht?

Die Einsatzkräfte kontrollierten die Luft in der Schule, der Unterricht konnte nach einer Entwarnung laut Feuerwehr weitergehen. Die Polizei ermittelt zur genauen Ursache. Nach Informationen der Berliner Morgenpost soll das Reizgas in der Mädchentoilette der Schule versprüht worden sein.

Die Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) geht davon aus, dass das Reizgas von einem Schüler versprüht wurde. Es sei nicht der erste Fall dieser Art, so GdP-Sprecher Benjamin Jendro, „und deshalb sollten wir langsam aber sicher ernsthaft darüber sprechen, wie Minderjährige immer wieder an diese Waffen geraten.“ Reizgas werde von vielen als Schutz vor Übergriffen gesehen. „Es ist aber eine hochgefährliche Substanz, die nicht in Kinderhände gehört und auch nichts an Grundschulen zu suchen hat.“

An der Georg-Zacharias-Grundschule, eine Schule mit einem Schwerpunkt auf Sport, sind derzeit insgesamt 405 Schüler in 18 Klassen. Die Feuerwehr war mit 32 Einsatzkräften vor Ort.  ■