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Ramadan-Beleuchtung in Berlin? DAS sagen die KURIER-Leser

Der Vorschlag der Grünen, zum Fastenmonat Ramadan eine Straßen-Beleuchtung für Muslime zu erlauben, sorgt für viel Gesprächsstoff in Berlin.

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„Happy Ramadan“ steht auf einem Schriftzug, der über einer Fußgängerzone in Frankfurt hängt. Auch in Berlin sollen Ramadan-Beleuchtungen erlaubt werden.
„Happy Ramadan“ steht auf einem Schriftzug, der über einer Fußgängerzone in Frankfurt hängt. Auch in Berlin sollen Ramadan-Beleuchtungen erlaubt werden.Boris Roessler/dpa

Sollte Berlin dauerhaft eine Ramadan-Beleuchtung bekommen? Die Grünen in Berlin haben einen Antrag im Abgeordnetenhaus eingebracht. Sie möchten die Religionen gleichstellen. Ähnlich wie Weihnachten mit seiner funkelnden Lichterpracht oder dem jüdischen Lichterfest Chanukka mit seinen Menora-Leuchtern soll auch der Fastenmonat der Muslime auf den Straßen Berlins sichtbar werden. Der Vorschlag wird breit diskutiert.

Große Straßen und Plätze wie der Kurfürstendamm, Unter den Linden, die Friedrichstraße und der Potsdamer Platz wären für eine Ramadan-Beleuchtung ideal geeignet, finden die Grünen. Während Händler-Vertretungen wie die AG City dem Vorschlag wohlwollend gegenüberstehen, ist die Akzeptanz bei den Menschen auf der Straße gebremster.

Der KURIER bekam auf seiner Facebook-Seite viele Kommentare zu dem Thema. Manche schossen über das Ziel hinaus und verletzten die Menschenwürde, es gab aber auch sachliche Beiträge, die nachdenklich machen.

KURIER-Leser sind bei Ramadan-Beleuchtung skeptisch

KURIER-Leser Marc Richter etwa ist skeptisch: „Deutschland ist ein christliches Land. Daher ist der Vorschlag der Grünen abzulehnen“, schreibt er. „Von mir aus darf jede Religionsgruppe hier ihre eigenen Feste feiern. Aber nicht als Außendarstellung. Ansonsten verstößt es gegen die Gleichberechtigung. Dann müssten solche Aktionen auch für Hindus oder Zeugen Jehovas gemacht werden.“

Sven Lange wundert sich: „Wir haben in Berlin kein Geld für die christliche Weihnachtsbeleuchtung, aber für die Ramadan-Beleuchtung ist ausreichend Geld da.“

Gabriele Ohm gibt zu bedenken: „Keiner meiner türkischen Nachbarn hat je gefordert, Weihnachten im traditionellen Sinne abzuschaffen. Im Gegenteil. Für ihre Kinder gab es Weihnachtsgeschenke und auch einen Weihnachtsbaum.“

Rainer Hagler schrieb uns per Mail an: „Warum sollten in christlichen Regionen muslimische Tätigkeiten unterstützt werden. In muslimischen Regionen wird das Christentum auch nicht unterstützt, im Gegenteil oftmals sogar massiv eingeschränkt.“

Ebenfalls Jürgen Dimke: „Wenn in den ganzen muslimischen Ländern zu unseren christlichen Feiertagen (Ostern, Pfingsten und Weihnachten) eine festliche Beleuchtung die Straßen ziert, dann habe ich auch nichts gegen eine Ramadan-Beleuchtung.“

Die Diskussion wird sicher andauern. Die Entscheidung darüber, ob Berlin regelmäßig eine Ramadan-Beleuchtung bekommt, liegt jetzt beim Berliner Senat. Der nächste Fastenmonat findet im Februar und März 2026 statt.