Berauschend

Premiere in Berlin: Cannabis-Club verteilt erste legale Ernte!

Vereinsmitglieder der Green Leaf Society haben das erste gemeinschaftlich angebaute Gras überreicht bekommen. Monatsbeitrag liegt bei 89 Euro!

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Jana Halbreiter, die Vorstandsvorsitzende der Green Leaf Society, gibt einem Mitglied den Ernteanteil aus.
Jana Halbreiter, die Vorstandsvorsitzende der Green Leaf Society, gibt einem Mitglied den Ernteanteil aus.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Zum ersten Mal hat in Berlin eine Cannabis-Anbauvereinigung legal angebautes Gras an ihre Mitglieder ausgegeben. „Jedes Mitglied erhält seine zehn Gramm Ernteanteil sowie seinen zusätzlich angemeldeten Bedarf“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Green Leaf Society, Jana Halbreiter, der Deutschen Presse-Agentur. Größerer Andrang herrschte bei der Ausgabe nicht, da für jeden Interessenten ein festes Zeitfenster vereinbart worden war.

Auch in Brandenburg sprießen die Cannabis-Pflanzen der Anbauvereine, hier in den Räumen des Anbauvereins Cannabis Social Club.
Auch in Brandenburg sprießen die Cannabis-Pflanzen der Anbauvereine, hier in den Räumen des Anbauvereins Cannabis Social Club.dpa

50 der bislang insgesamt 70 Mitglieder der Green Leaf Society hätten sich für die Ausgabe an diesem Wochenende angemeldet, sagte Halbreiter. Darüber hinaus gebe es weitere individuelle Termine. Für die erste Ausgabe seien rund zwei Kilogramm Cannabis geerntet worden, sagte Halbreiter. Die Green Leaf Society ist der bislang einzige Verein ist Berlin, der eine Genehmigung für den gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau erhalten hat.

Mitglieder zahlen 89 Euro pro Monat

Monatlich zahlen die Mitglieder einen Grundbetrag von 89 Euro und bekommen dafür 10 Gramm Gras. Wenn eine Person mehr benötige und der Bestand es zulasse, könne auch mehr reserviert werden. Ein Gramm kostet in etwa 8,30 Euro, plus Mehrwertsteuer, wie Halbreiter erklärte.

Ab der zweiten Jahreshälfte plant der Verein, sofern der Bedarf besteht, die Anbaufläche zu vergrößern. Ab Februar sollen neue Mitglieder aufgenommen werden. Erste Cannabis-Ausgaben hatte es bereits in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz gegeben.

Und auch in Brandenburg dürfen fünf Vereinigungen Cannabis anbauen. Diese sogenannten Cannabis-Clubs sitzen in Cottbus, Mittenwalde, Birkenwerder, Fürstenwalde und Vetschau. Seit Juli 2024 können nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern nach Bewilligung Cannabis für den Eigenkonsum anbauen und an ihre Mitglieder weitergeben. Seit 1. April sind der Besitz bestimmter Mengen Cannabis, der private Anbau und der Konsum der Droge auch in der Öffentlichkeit für Menschen ab 18 Jahren unter Auflagen erlaubt. ■