Körperverletzung im Amt

Polizist rammt Radfahrer mit dem Auto. Was das kostet? 14.000 Euro!

Nach einem Streit wurde Volkmar W. (65) von hinten angefahren. Blutendes Bein, Fahrrad demoliert. Jetzt der Prozess.

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Der Polizist Dennis F. (45) wurde vom Gericht wegen Körperverletzung im Amt und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verurteilt.
Der Polizist Dennis F. (45) wurde vom Gericht wegen Körperverletzung im Amt und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verurteilt.Pressefoto Wagner

Wildwest in Charlottenburg – mit einem Polizisten am Steuer in der Hauptrolle. Er schnitt einem Radfahrer den Weg ab, brachte ihn zu Fall. Wegen einer Beleidigung.

Dennis F. (45) nun vor Gericht: „Ich wurde beleidigt. Ziel war es, die Identität des Flüchtenden festzustellen.“ Dass der Mann stürzte und sich eine starke Schürfwunde zuzog, bedauere er.

Die Szene am 28. Juli 2022. Dennis F. in einem zivilen Fahrzeug stand auf der Radspur. Er hatte gerade einen Radler gestoppt, der bei Rot gefahren war.

Mit aufheulendem Motor fuhr der Polizist Dennis F. dem Radfahrer hinterher

Volkmar W. (65) rollte von hinten heran: „Der versperrte die Spur, hatte nicht einmal Warnblinkanlage an.“ Da sei ihm leider rausgerutscht: „Was stehste hier blöde rum?“

Ein Wortgefecht. Eine Zeugin (56): „Nicht schlimm, aber auch nicht fein.“ Was dann geschah, machte fassungslos. Ein Zeuge (55): „Mit aufheulendem Motor fuhr er dem Radfahrer hinterher. Ich dachte: Eine Abrechnung unter Kriminellen.“

Körperverletzung im Amt und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr

Der Radfahrer: „Er wollte mich stoppen. Ich dachte: Ein Irrer. Zack – hat er mich gecrasht. Ich habe den überhaupt nicht als Polizisten eingeschätzt.“ Blutendes Bein, Fahrrad demoliert.

Dennis F. wollte einen Freispruch, der Richter urteilte: „Das war völlig überzogen.“ Verurteilt wegen Körperverletzung im Amt und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr: 14.000 Euro Strafe (140 Tagessätze zu je 100 Euro).