Kurz vor Silvester

Polizei überwacht Berlin jetzt mit Bodycams

Bodycams wie in den USA! Berlin setzt auf Hightech für mehr Schutz im Einsatz. Aber wann darf eigentlich gefilmt werden?

Author - Sharone Treskow
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Berliner Polizisten setzen ab sofort Bodycams ein. Dafür hat das Land drei Millionen Euro ausgegeben.
Berliner Polizisten setzen ab sofort Bodycams ein. Dafür hat das Land drei Millionen Euro ausgegeben.Monika Skolimowska/dpa, Montage: BK

Berlin-Zu Silvester gibt es in der Hauptstadtregion immer wieder brutale Übergriffe auf Einsatzkräfte, teilweise sogar mit Feuerwerkskörpern. Eine große Neuerung bei Polizei und Feuerwehr soll unter anderem auch dieses Problem eindämmen: Bodycams!

3000 Bodycams für Berlin für drei Millionen Euro

Berlin rüstet auf! Ab dem 29. Dezember 2025 sind Berlins Einsatzkräfte mit moderner Technik unterwegs: 3000 Bodycams gehen flächendeckend an den Start – 2300 für die Polizei, 700 für die Feuerwehr. Das Ziel: mehr Sicherheit, mehr Transparenz, weniger Gewalt gegen die Helfer.

Innensenatorin Iris Spranger jubelt: „Damit machen wir den finalen Schritt aus dem Probebetrieb in den täglichen Dienst – dafür habe ich mich von Beginn an eingesetzt.“ Rund drei Millionen Euro hat Berlin dafür lockergemacht. Die Kameras sollen nicht nur Straftaten beweissicher dokumentieren, sondern auch abschrecken und deeskalieren.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger ist Fan der neuen Bodycams.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger ist Fan der neuen Bodycams.Jochen Eckel/Imago

Auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel sieht Vorteile: „Mit der dauerhaften und flächendeckenden Einführung der Bodycam stärken wir die Transparenz und Nachvollziehbarkeit unseres täglichen Handelns. Die Aufnahmen helfen uns, kritische Einsatzsituationen objektiv zu dokumentieren.“

Laufen die Bodycams ab sofort dauerhaft?

Jetzt stellen sich bestimmt viele Berliner die Frage: Wann dürfen die Bodycams der Einsatzkräfte eingesetzt werden? Die Antwort lautet: anlassbezogen. Die Aufzeichnung darf nicht routinemäßig oder ständig laufen. Auch in Gefahrensituationen darf gefilmt werden, wie bei tätlichen Angriffen, zur Beweissicherung, zur Gefahrenabwehr oder bei der Identifizierung von Tatverdächtigen.

Außerdem gilt eine Hinweispflicht: Betroffene müssen auf die Aufnahme hingewiesen werden – ein optisches oder akustisches Signal muss das Einschalten anzeigen. Und wo dürfen sie eingesetzt werden? An öffentlichen Orten wie Bahnhöfen, Plätzen oder anderen Orten mit hohem Gewaltpotenzial.

Berliner müssen nicht befürchten, heimlich von der Polizei gefilmt zu werden.
Berliner müssen nicht befürchten, heimlich von der Polizei gefilmt zu werden.Monika Skolimowska/dpa

Aber auch in Wohnungen: Eine Gesetzesänderung Ende 2023 erlaubt dies unter engen Voraussetzungen, aber nur in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel bei Gefahr für Leib und Leben, nicht aber bei unkooperativen, aber harmlosen Personen.

Verboten wiederum sind Daueraufnahmen ohne Anlass, die Kamera darf nicht ständig filmen. Außerdem dürfen unbeteiligte Personen nicht erfasst werden und müssen verpixelt werden, wenn sie zufällig gefilmt werden. Aufnahmen in privaten Räumen wie Toiletten, Umkleiden oder Aufenthaltsräumen sind grundsätzlich verboten.

Die Berliner Polizei ist jetzt mit Bodycams unterwegs. Was sagen Sie dazu? Schicken Sie uns einen Leserbrief mit Ihrer Meinung per Mail an leser-bk@berlinerverlag.com.