Das wird so einige reiselustige Berliner gar nicht freuen: Wer vom BER wegen des Zusatzfeiertages in dieser Woche in den Kurzurlaub starten will, muss mit Problemen rechnen. Denn ein Fünf-Tage-Streik in einem bestimmten Service-Bereich, in dem nur 25 Leute arbeiten, kann für verspätete Abflüge auf dem Hauptstadtflughafen sorgen.
Die Hauptstadt hat in diesem Jahr mit dem 8. Mai einen zusätzlichen Feiertag. Für einige Berliner bringt das ein verlängertes Wochenende, das man gut für einen schnellen Städtetrip per Flugzeug nutzen kann. Doch einfach am BER in den Flieger steigen und abdüsen – das kann in diesen Tagen ein wenig problematisch werden.
Den seit dem heutigen Montag (5. Mai) wird auf dem Gelände des Hauptstadtflughafens um mehr Lohn gekämpft. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der HiSERV Werkstatt Service Berlin GmbH zu einem Warnstreik aufgerufen, der bis Freitag (9. Mai) dauern soll.
Die HiSERV gehört zu den wichtigsten Dienstleistern auf dem BER. Die dortigen 25 Mitarbeiter warten und reparieren alle Geräte, die für die Abfertigung von Flugzeugen notwendig sind. Technik, die unter anderem beim Betanken oder Be- und Entladen der Maschinen in Einsatz kommt. Die Werkstattmitarbeiter kümmern sich auch um die Fahrzeuge, die die Flugzeuge von ihren „Parkplätzen“ auf dem Vorfeld wegschieben.
Auch wenn da nur 25 Leute einer Werkstatt streiken: Wenn sie nicht die wichtigen Vorfeldgeräte warten oder reparieren, „kann es nach einiger Zeit zu Einschränkungen der Flugzeugabfertigung und des Flugbetriebes am BER kommen“, sagt der Berliner Verdi-Sprecher Kalle Kunkel dem KURIER.
Warum die 25 HiSERV-Mitarbeiter streiken? Weil sie wichtige Dienstleistungen für die Bodenverkehrsdienste am BER erbringen, wollen sie auch künftig genauso gut bezahlt werden wie das Bodenpersonal.
25 Werkstatt-Mitarbeiter am BER: DARUM streiken sie
Bisher galten für die HiSERV Werkstatt Service Berlin GmbH die gleichen Tarifverträge wie für die Bodenverkehrsdienste. Diese sind Ende 2024 ausgelaufen. Doch die Geschäftsführung will nicht, dass zukünftige Tarifverträge für das Bodenpersonal dann auch für ihre Beschäftigten gelten, so Verdi.
„Die HiSERV Werkstatt Service Berlin GmbH hat direkt zu Beginn des dritten Verhandlungstermines am 25. März die Tarifverhandlungen abgebrochen und verweigert sich seitdem Tarifgesprächen“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Enrico Rümker. „Mit einem letzten Ultimatum, das bis zum 27. April galt, haben wir die Geschäftsführung noch einmal aufgefordert mit uns zu verhandeln. Leider wurde dieses Gesprächsangebot auch ignoriert.“
Aber auch der Tarifstreit beim Bodenpersonal verlief nicht ohne Ärger. So gab es mehrere Streiks. Zuletzt legte ein ganztägiger Warnstreik im März den BER lahm.
Eine Schlichtung sorgte Ende April für eine mögliche Einigung. Drei Prozent mehr Lohn (mindestens 110 Euro) sollen die Beschäftigten rückwirkend ab dem 1. April 2025 bekommen. Eine weitere Erhöhung soll das Bodenpersonal ab dem 1. Mai 2026 (35 Euro, plus 2,8 Prozent) erhalten. Dieses Geld hätten auch die 25 Werkstattmitarbeiter, die jetzt am BER fünf Tage lang streiken.