Jetzt auch in Berlin

Neue Handarbeits-Generation: Zum Stricken ins Kino

Film ab, Strickzeug raus: Berliner Kinos werden überrannt von Fans der Handarbeiten. Was halten Sie von dem Trend?

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Zusammen stricken und im Kino einen Film schauen liegt voll im Trend.
Zusammen stricken und im Kino einen Film schauen liegt voll im Trend.Izabela Mittwollen/dpa

Die junge Generation entdeckt Stricken, Häkeln und Co. für sich. Doch statt mit Nadel und Faden alleine zu Hause auf der Couch zu bleiben, wird sich im Kino mit anderen DIY-Begeisterten getroffen und nicht nur über den Film, sondern auch über Strick- und Häkelfragen ausgetauscht.

Immer mehr Kinos in Berlin folgen dem Handarbeits-Trend und bieten Strickkino-Events an. Zum Beispiel das Cineplex Alhambra im Wedding oder das York Kino in Kreuzberg organisieren regelmäßig solche Veranstaltungen, die viele Besucherinnen anlocken.

Aus dem gemeinsamen Stricken entstehen Freundschaften

Die Kinos empfehlen, etwa eine Stunde vor Filmbeginn zu kommen, um die Strick-Community kennenzulernen. Solche Events fördern den sozialen Austausch, da über das gemeinsame Hobby leicht Gespräche entstehen. So haben sich bereits viele neue Bekanntschaften gebildet. Im Kino im Wedding gibt es zum Kinoticket noch einen Kaffee oder Tee dazu.

Laut Cineplex Alhambra schätzen besonders Frauen diese Möglichkeit des gemeinsamen Handarbeitens. Alle Generationen sind vertreten – vom Kind bis zur Seniorin. Damit beim Filmgucken auch Maschen gezählt werden können, bleibt das Licht im Saal gedimmt.

Stricken, häkeln und Co. wird gerade bei jungen Frauen immer beliebter
Stricken, häkeln und Co. wird gerade bei jungen Frauen immer beliebterPatrick Pleul/dpa

Mit Stricken und Wohlfühlfilmen dem Weltschmerz entkommen

Die Filme, die gezeigt werden, dürfen laut Cineplex Alhambra nicht zu spannend sein. Schließlich wollen sich die vorwiegend weiblichen Zuschauerinnen auf ihr Handarbeits-Projekt konzentrieren. Gemeinsam stricken und sich berieseln lassen, scheint den Nerv der Zeit zu treffen.

Neben der Freude am selber machen nennt die Initiative Handarbeit, die Ablenkung vom Alltagsstress und Weltschmerz als Hauptgrund für den Strick-Trend. Das Interesse am Handarbeiten wachse sehr, vor allem Frauen zwischen 18 und 29 Jahren nähen, häkeln und stricken, was das Zeug hält. Ein Trend, der in der Corona-Pandemie Fahrt aufgenommen hat.

Ausgerechnet die von der Corona-Pandemie krisengeschüttelten Kinos profitieren also von der Begeisterung an der Handarbeit. Zudem schaffen Events wie diese gerade in Großstädten wie Berlin für offline Begegnungen, nach denen sich viele einsame Menschen sehnen.

Wie finden Sie den Strickkino-Trend? Würden Sie auch zu so einem Event gehen? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten!