Am 3. Februar

Nächste Aktion gegen Nazis: Berliner bilden Menschenkette um den Reichstag

Schon in knapp zwei Wochen steht in Berlin die nächste große Kundgebung gegen Rechtsextremismus an.

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Am Sonntag demonstrierten vorm Reichstag über 100.000 Berliner gegen rechts. Am 3. Februar gibt es hier die nächste große Aktion.
Am Sonntag demonstrierten vorm Reichstag über 100.000 Berliner gegen rechts. Am 3. Februar gibt es hier die nächste große Aktion.Manngold/imago

Nach der Demo ist vor der Demo. Nach der großen Demonstration gegen Rechtsextremismus in Berlin mit mehr als 100.000 Teilnehmern steht in der Hauptstadt schon in Kürze eine weitere entsprechende Kundgebung an. Am 3. Februar will ein Bündnis aus vielen Organisationen und Initiativen eine Menschenkette um das Reichstagsgebäude bilden. „Wir sind die Brandmauer: Bündnis gegen Rechts“, heißt die Demonstration, die schon länger angekündigt ist.

Mehr als 500 Initiativen hätten den Aufruf „Hand in Hand: Jetzt solidarisch aktiv werden“ unterschrieben, teilen die Veranstalter mit. Und weiter: „Die Brandmauer von demokratischen Parteien gegen Rechts bröckelt enorm.“ Die Gesellschaft müsse leisten, „was politische Parteien derzeit nicht schaffen“: Demokratie und Menschenrechte verteidigen.

Zur Menschenkette rufen Kirche, Gewerkschaften und Protestgruppen auf

Zu den Unterstützungsgruppen zählen Attac, BUND, Caritas, die Evangelische Kirche, Gewerkschaften wie Verdi und GEW, viele Flüchtlings-Hilfsorganisationen und auch die Protest- und Blockadegruppen Extinction Rebellion und Letzte Generation.

Am Wochenende hatten in vielen deutschen Städten insgesamt Hunderttausende Menschen für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Berlin waren es nach Angaben der Polizei mehr als 100.000 Demonstranten, die sich am Sonntagnachmittag im Regierungsviertel versammelten und durch die Straßen liefen.

Wegen der Menschenmassen mussten der U-Bahn-Verkehr und die S-Bahnen zum Teil unterbrochen werden. Das Veranstalterbündnis sprach von 350.000 Teilnehmern, die Zahl hielt die Polizei für zu hoch.

Auslöser für die Proteste waren die Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilnahmen.

Vladimir Burlakov: „Dinge müssen gesagt werden, auch ohne Angst vor irgendwelchen möglichen Konsequenzen“

„Tatort“-Schauspieler Vladimir Burlakov bezieht auch auf Instagram Position gegen rechts.
„Tatort“-Schauspieler Vladimir Burlakov bezieht auch auf Instagram Position gegen rechts.Christoph Soeder/dpa

Auch der in Berlin lebende Schauspieler Vladimir Burlakov (36) unterstützt die Proteste gegen rechts: Es sagt, es sei wichtig, Stellung zu beziehen, ganz gleich mit welchen Folgen. „Ich habe immer schon die Haltung gehabt: Wenn man eine Meinung hat, dann muss man sie auch vertreten“, sagte der Schauspieler („Oktoberfest 1900“). „Selbst wenn ich alleine dastünde und niemand sich anschließt, bin ich derjenige, der nach vorne geht und sagt, was ich denke und für richtig halte.“

Der in Moskau geborene Burlakov, der sich auch für die Opfer des Ukraine-Krieges engagiert, hat sich auf seinem Instagram-Kanal aktuell für ein AfD-Verbot ausgesprochen. Mehr als 100 Follower seien ihm daraufhin entfolgt. Das sei ihm aber egal.

„Auch während der Schulzeit, während des Studiums, eigentlich mein Leben lang, habe ich bei Ungerechtigkeit nie meinen Mund gehalten“, sagt Burlakov. „Dinge müssen gesagt werden, auch ohne Angst vor irgendwelchen möglichen Konsequenzen.“ Kommenden Sonntag (28. Januar) ist Burlakov wieder als Leo Hölzer in einem neuen SR-„Tatort“ zu sehen: „Der Fluch des Geldes“. ■