Es ist ein Nazi-Symbol und im Dritten Reich wurden damit Kommunisten und andere politische Häftlinge im KZ gekennzeichnet: Unbekannte haben einen Club in Friedrichshain mit einem roten Dreieck beschmiert. Zuvor fand im About Blank in der Nähe des Ostkreuzes eine Info-Veranstaltung zu Antisemitismus und Israels Krieg in Gaza statt. Bereits damals gab es Proteste von Palästina-Unterstützern gegen die Veranstaltung.
Unbekannte sollen das Zeichen bereits in der Nacht zum Donnerstag an dem linken Club About Blank in Friedrichshain angebracht haben. Zudem wurde auch ein Schriftzug „Free Palestine“ angebracht. Der Polizei Berlin liegen dazu zwei Anzeigen vor, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage des KURIER bestätigte. Zudem konnte nach einer Nahbereichsabsuche eine Person gestellt werden. Ob diese die Sachbestätigung verübt habe, werde derzeit geprüft. Da die Polizei einen politischen Hintergrund vermutet, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Palästina-Aktivisten nutzen KZ-Symbol für antiisraelische Propaganda
Der Club war Anfang April Veranstaltungsort für eine Diskussion zu Antisemitismus und zum Krieg Israels im Gazastreifen nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres.
Das rote Dreieck wurde im Dritten Reich von den Nationalsozialisten auf Häftlingsuniformen in den Konzentrationslagern genäht, um damit politische Häftlinge wie Kommunisten und Sozialdemokraten zu kennzeichnen. Mittlerweile wird nicht nur von Neonazis verwendet, um Linke zu brandmarken, sondern auch von Anhängern der palästinensischen Terror-Organisation Hamas, die den Gazastreifen beherrscht und von dort den Terrorangriff auf Israel mit mehr als 1400 Opfern ausgeführt hat. Das rote Dreieck ist zudem Bestandteil der heutigen Flagge Palästinas.
War die Farb-Attacke eine Rache für eine Israel-Veranstaltung?
Die Berliner Veranstaltung im About Blank, zu der unter anderem die linke und proisraelische Wochenzeitung Jungle World und die Antonio-Amadeu-Stiftung aufgerufen hatte, bekam regen Zulauf, mehr als 200 Besucher waren erschienen. Auf der anderen Straßenseite hatte es währenddessen jedoch schon Proteste durch propalästinensische Demonstranten gegeben. Die Palästina-Freunde schrien Parolen, verglichen den Zionismus mit dem Faschismus und meinten, Deutschland sei rassistisch.
Die Betreiber des Clubs reagierten bisher nicht auf Presseanfragen. Immerhin scheinen sie die mögliche Hass-Attacke aber positiv umgemünzt zu haben. Sie malten dem roten Dreieck zwei Ohren. Nun zeigt die Front des Clubs ein riesiges Herz.