Berliner Nahverkehr

N9, M1 oder X10: Was bedeuten die Buchstaben bei Bus- und Tramlinien?

Manche Busse und Straßenbahnen der Berliner BVG tragen neben der Nummer einen Buchstaben als zusätzliche Kennzeichnung. Was bedeutet der eigentlich?

Author - Berliner KURIER
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Eine der bekanntesten X-Linien: Die X7 pendelt zwischen dem U-Bahnhof Rudow und dem Flughafen BER.
Eine der bekanntesten X-Linien: Die X7 pendelt zwischen dem U-Bahnhof Rudow und dem Flughafen BER.Rolf Kremming/Imago

Wofür das U bei der Untergrundbahn oder das F bei Fähren der BVG steht, ist ja allen klar. Aber auch manche Busse und Straßenbahnen tragen neben der Nummer einen Buchstaben als zusätzliche Kennzeichnung. Aber was bedeuten die Zusätze wie M, N und X eigentlich?

Täglich sind Tausende Berliner mit Bus und Tram im Stadtgebiet unterwegs. Auf dem größten Stadtbusnetz Deutschlands mit mehr als 1300 Bussen werden täglich in Berlin 300.000 Kilometer im Linienverkehr bewältigt. Im Gewirr der Bus- und Tramlinien ist man froh, wenn man weiß, ob man trotz Staus und Unpünktlichkeiten rechtzeitig ans Ziel kommt. Wer aber genauer hinsieht, dem fallen Unterschiede bei den Namen der Linien auf. X, M, N oder nur die Nummer stehen auf den Anzeigen. Doch wofür stehen die Buchstaben?

Wo überall sind die X-Busse im Einsatz?

Beginnen wir mit den Bussen der X-Linie: Das X steht für Express und definiert alle Linien als beschleunigte Stadtbusse, die nur an ausgewählten, wichtigen Haltestellen stoppen. Außerdem schaffen sie Verbindungen über große Strecken. Da wären zum Beispiel X7 und X71, die den Flughafen BER mit nur einem Zwischenhalt mit dem U-Bahnhof Rudow verbinden. Nahezu immer gibt es parallel zu den X-Linien auch normale Stadtbusse auf der gleichen Route, die auch kleinere Haltestellen anfahren.

Zwei Trams der Linie M10: Die Metrolinien sind rund um die Uhr im Einsatz.
Zwei Trams der Linie M10: Die Metrolinien sind rund um die Uhr im Einsatz.Emmanuele Contini

Zwei Besonderheiten gibt es auf den schnellen X-Buslinien: Die Linien X10, X21, X34, X49, X76 und X83 sind sogenannte Radiallinien. Sie verbinden die Außenbezirke schnell mit den nächsten S- und U-Bahnhöfen und der Innenstadt. Etwas anders sind die Linien X11, X33, X37, X54 und X69. Sie werden als Tangentiallinien bezeichnet und verknüpfen die Außenbezirke miteinander, fahren also nicht in der Innenstadt.

Wo sind M-Busse Tag und Nacht unterwegs?

Das M steht bei den Buslinien für Metro. Die Metrobusse M11 bis M85 sind die wichtigsten Linien, denn sie fahren nicht nur sehr häufig im Zehn-Minuten-Takt, sondern auch rund um die Uhr! Eine bekannte Linie ist die M41, die von Neukölln bis zum Hauptbahnhof fährt. Und auch einige Tramlinien tragen ein M vor der Zahl. Neun dieser Metrotrams gibt es. Das M bedeutet, dass sie ebenfalls Tag und Nacht ohne Pause unterwegs sind. Tagsüber fahren sie mindestens im Zehn-Minuten- und nachts (ab 0.30 Uhr) im 30-Minuten-Takt!

An welchen Tagen fahren die N-Busse?

Zusätzlich zu den M-Linien fahren an Wochentagen nachts die Nachtbusse, die mit einem N gekennzeichnet sind. Sie fahren meist mit einem Abstand von 30 Minuten und ergänzen das Netz der Metrolinien, die 24 Stunden durchgehend im Einsatz sind.

Außerdem ersetzen neun Nachtbuslinien an Wochentagen die U-Bahnen, die nur am Wochenende ohne Pause durchfahren. Die Nachtbuslinien N1 bis N9 lösen Montag bis Freitag in der Nacht die U-Bahn-Linien U1 bis U9 ab. Zum Beispiel fährt die Linie N2 verschiedene U-Bahnhöfe an und legt eine große Strecke von Ruhleben über Zoologischer Garten und Alexanderplatz bis nach Pankow zurück.

Die übrigen Nachtbusse N10 bis N97 ersetzen nachts die wichtigsten Tagesbuslinien.