Polizei ermittelt

Mordversuch in der U-Bahn? Schulleiter in Neukölln attackiert!

Hudhaifa Al-Mashhadani setzt sich für den arabisch-israelischen Austausch ein. Nun ermittelt die Polizei zu einem Angriff auf ihn in einem U-Bahnhof.

Author - Stefan Doerr
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Rektor Hudhaifa Al-Mashhadani, seine Schule engagiert sich gegen Antisemitismus.
Rektor Hudhaifa Al-Mashhadani, seine Schule engagiert sich gegen Antisemitismus.Funke Foto Services/Imago

Brutaler Angriff am U-Bahnhof Rathaus Neukölln in Berlin: Der Leiter der deutsch-arabischen Schule in Neukölln, Hudhaifa Al-Mashhadani (44), wurde am Freitagvormittag nach eigenen Angaben auf dem U-Bahnsteig von hinten geschubst – ausgerechnet in dem Moment, als die U7 einfuhr. Die Berliner Polizei ermittelt!

Auf seiner Facebook-Seite hat Al-Mashhadani den Vorfall an der U7 detailliert beschrieben. Demnach ereignete sich der Angriff am Freitag gegen 11.15 Uhr auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofes Rathaus Neukölln. Al-Mashhadani sei von einer unbekannten Person „gezielt und mit erheblicher Kraft von hinten“ gestoßen worden – just in dem Moment, als die U-Bahn in den Bahnhof einfuhr.

Lebensgefährlicher Sturz verhindert

„Nur durch eine äußerst schnelle Reaktion konnte ein potenziell lebensgefährlicher Sturz verhindert werden“, so der 44-Jährige. Danach habe der Täter unter anderem eine „Tötungsgeste“ sowie die Geste „Wir beobachten dich“ gezeigt und flüchtete. Der Angreifer habe einen langen schwarzen Mantel getragen sowie eine rote palästinensische Kufiya, ein sogenanntes Palästinenser-Tuch, um den Hals.

Hudhaifa Al-Mashhadani in einer Schulklasse
Hudhaifa Al-Mashhadani in einer SchulklasseImago/Funke Foto Services

Der Polizei liegt eine entsprechende Anzeige vor, wie ein Polizeisprecher sagte. Zuvor hatte die „B.Z“ berichtet. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen. Dafür würden Videoaufzeichnungen von Bahnsteig ausgewertet und es werde nach möglichen Zeugen gesucht.

Al-Mashhadani, der auch Generalsekretär des Deutsch-Arabischen Rates ist, erstattete über Internet Anzeige. Der Schulleiter gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein. Bei Facebook veröffentlichte er eine gemeinsame Erklärung der Deutsch-Arabischen Ibn-Khaldun-Schule in Berlin, des Deutsch-Arabischen Rates sowie der unterstützenden arabischen, kurdischen und jüdischen Vereinigungen in Deutschland.

Bürgermeister Wegner verurteilt „feige Tat“

Darin erklärten die Unterzeichner ihre „uneingeschränkte Solidarität“ mit dem Schulleiter. Zugleich forderten sie die Behörden auf, alles zu unternehmen, um den Täter zu finden. Auch Berlins regierender Bürgermeister Kai Wegner bekundete seine Solidarität. „Der feige Angriff auf Prof. Dr. Hudhaifa Al-Mashhadani erschüttert mich zutiefst und ich verurteile diese feige Tat aufs Schärfste“, schrieb der CDU-Politiker auf der Onlineplattform X. (dpa)