Was als friedliche Anti-Kriegs-Demonstration begann, endete für einen Linken-Bundestagsabgeordneten in scharfen Worten – und einer polizeilichen Anzeige. Cem Ince (Linke) behauptet, bei einer Kundgebung am Sonntag in Wedding von Beamten geschlagen worden zu sein. Die Polizei widerspricht jetzt vehement und belastet ihn mit Gegenwürfen.
Cem Ince (Linke) soll von Polizist verprügelt worden sein
Was ist hier wirklich passiert? Der Bundestagsabgeordnete Cem Ince (Linke) war laut eigenen Angaben als „parlamentarischer Beobachter“ bei der Demo gegen Rüstungsgeschäfte am vergangenen Sonntag (12. Oktober) im Wedding präsent.
In einer Pressemitteilung und den sozialen Medien behauptet der 31-Jährige, dass ein Polizist ihm bei der Demo ohne Grund oder Provokation ins Gesicht geschlagen haben soll! Daraufhin soll Ince in ein Polizeiauto gezerrt worden sein und dort weiter mehrfach geschlagen worden – besonders gegen Kopf und Gesicht.
Der Politiker habe eine Oberlippenprellung sowie Nacken- und Rückenschmerzen davongetragen und eine Anzeige wegen „Körperverletzung im Amt“ erstattet. „Ich wurde von der Berliner Polizei brutal geschlagen, gewaltsam meiner Freiheit beraubt und an der Ausübung meines Mandats gehindert“, fasst Ince seine Vorwürfe im Netz zusammen.
Berliner Polizei wehrt sich mit Gegenvorwürfen gegen Ince
Die Berliner Polizei jedoch weist in einem Statement jetzt alle Anschuldigungen zurück. Ihrer Darstellung zufolge habe Ince nicht passiv mitgewirkt, sondern aktiv: Der Linken-Abgeordnete soll die Auseinandersetzung ausgelöst haben, indem er einen Beamten mehrfach gegen den Kopf schlug.
Erst daraufhin sei „unmittelbarer Zwang“ angewendet und Ince festgenommen worden. Nachdem seine Identität festgestellt war, sei er wieder freigelassen worden. Aber gegen den Abgeordneten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet.
