Vor Tagen kam wieder Bewegung in die Geschichte der berühmten Villa von Nazi-Minister Joseph Goebbels in Wandlitz in Brandenburg: Nachdem jahrelang ungewiss war, was aus dem Grundstück mit Gebäuden am Bogensee wird, hat die Stadt Berlin nun beschlossen, es der Gemeinde Wandlitz zu überschreiben. Dort will man ein Nutzungskonzept erarbeiten. Aber: Wie sah es im Liebesnest des Nazi-Monsters aus? Wir zeigen neue Bilder von innen!
Joseph Goebbels bekam das Grundstück zum Geburtstag
Berlin hatte dem früheren NS-Propagandaminister das Grundstück am Bogensee zu seinem 39. Geburtstag geschenkt. Joseph Goebbels freute sich über das rund 500 Hektar große Stück Land, ließ darauf zuerst ein Blockhaus errichten, das im Volksmund als sein „Liebesnest“ bezeichnet wurde. Später kamen mehrere Gebäude hinzu, unter anderem eine Villa mit 30 Zimmern, 40 Diensträumen, einem Kino und allein 60 Telefonen. Auch weitere Gebäude wurden errichtet, hier wurden unter anderem Gäste untergebracht und es fanden Dienstbesprechungen statt.



Neue Fotos zeigen nun, wie es in der Goebbels-Villa heute aussieht. Zu sehen ist ein großer Raum, der an einen Speisesaal erinnert – hier stehen noch alte Tische und Stühle. In einem Badezimmer erinnern noch ein alter Waschtisch und ein Spiegelschrank an längst vergangene Zeiten, außerdem steht eine Badewanne herum. Doch der Zahn der Zeit hat am Gebäude genagt: Die Wanne ist schmutzig angelaufen, an der Wand fehlen Fliesen. Daneben findet sich eine Einbuchtung in der Wand, in der offenbar eine Person duschen konnte.



Gemeinde Wandlitz überlegt, was aus der Goebbels-Villa wird
Die Gemeinde Wandlitz will nach der Übernahme vom Land Berlin nun klären, was genau aus dem Areal und den Gebäuden werden soll. Es solle zügig ein Konzept für die zukünftige Nutzung entwickelt werden, hieß es am Freitag.
„Die von Architekten und Planern ermittelten Ergebnisse sind Grundlage, potenzielle Interessenten und Investoren für die Liegenschaft zu gewinnen“, sagte Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky. „Darüber hinaus sind während der nächsten zwei Jahre Workshops, Kulturveranstaltungen und andere Beteiligungsformate geplant, um dem Vorhaben neue Impulse zu geben und es öffentlich sichtbar zu machen.“




