Er zündelte mehrmals

Lichtenberg atmet auf: Feuerteufel von Friedrichsfelde wird weggesperrt

Mehrmals brannten im Bezirk Motorroller, mehrmals wurde ein 18-Jähriger geschnappt und wieder freigelassen. Nun stoppen die Behörden die Brand-Serie.

Author - Florian Thalmann
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Auch ein brennender Schuttcontainer in der Lincolnstraße stand Ende Juli in Flammen. Das Feuer wurde mit dem 18-Jährigen, der später festgenommen wurde, in Verbindung gebracht.
Auch ein brennender Schuttcontainer in der Lincolnstraße stand Ende Juli in Flammen. Das Feuer wurde mit dem 18-Jährigen, der später festgenommen wurde, in Verbindung gebracht.Pressefoto Wagner

Er zündelte und zündelte, hielt die Polizei über Monate hinweg in Schach – doch nun können die Ermittler und auch die Einwohner von Lichtenberg offenbar aufatmen: Wie die „B.Z.“ berichtet, kommt der erst kürzlich geschnappte mutmaßliche Feuerteufel von Friedrichsfelde in den Maßregelvollzug. Der 18-Jährige soll immer wieder Fahrzeuge angezündet haben, wurde schon geschnappt, kam immer wieder frei.

18-Jähriger zündete Motorroller an, Polizei schnappte ihn

Mehrmals gingen in den vergangenen Monaten in Friedrichsfelde Fahrzeuge in Flammen auf – mehrfach konnte ein 18-Jähriger geschnappt werden. Etwa Ende Juli: Am 28. Juli berichtete die Polizei von einem Brand am frühen Morgen. Gegen 2.15 Uhr alarmierte eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in der Straße Alt-Friedrichsfelde die Feuerwehr und die Polizei, nachdem sie einen Knall gehört, Flammen gesehen hatte.

Die Einsatzkräfte rasten zur Adresse, fanden einen brennenden Motorroller an einer Hauswand. Sie löschten das Feuer. Zeugen machten sie dann auf einen jungen Mann aufmerksam, der sich in der Nähe in einem Gebüsch versteckte, sich dann vom Ort des Geschehens entfernen wollte und wegrannte. Die Rede war in der Polizeimeldung nur von einem 18-Jährigen, der vorläufig in Polizeigewahrsam genommen wurde. Es war laut „B.Z.“ einer von mehreren Bränden in der gleichen Nacht, die mit dem gleichen Täter in Verbindung gebracht wurden.

Die Einsatzkräfte löschten den Brand in der Lincolnstraße. Kurze Zeit später brannte es in der Straße Alt-Friedrichsfelde, hier konnte ein 18-Jähriger festgenommen werden.
Die Einsatzkräfte löschten den Brand in der Lincolnstraße. Kurze Zeit später brannte es in der Straße Alt-Friedrichsfelde, hier konnte ein 18-Jähriger festgenommen werden.Pressefoto Wagner

18-Jähriger zündelte, versteckte sich danach im Gebüsch

Mitte August soll der junge Mann dann wieder gezündelt haben, in der Nacht zum 13. August brannte ein Motorroller an einem Wohnhaus im Rosenfelder Ring. Fahnder der Polizei nutzten vor Ort eine Wärmebildkamera, entdeckten den 18-Jährigen wieder in einem Gebüsch. Er wollte wieder fliehen, wurde geschnappt und wieder auf freien Fuß gesetzt. Grund: Laut Berichten bestand keine Fluchtgefahr. Bekannt wurde damals, dass es sich bei dem 18-Jährigen um einen jungen Mann handelt, der in einem sozialen Wohnobjekt lebt, der in der Vergangenheit wegen Brandstiftung vor Gericht stand.

Brandstifter von Friedrichsfelde kommt in den Maßregelvollzug

Laut dem Bericht der „B.Z.“ wurde er am vergangenen Dienstag wieder festgenommen – und nun wurde eine Unterbringung des Mannes im Maßregelvollzug angeordnet. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit zur Unterbringung von psychisch kranken oder suchtkranken Straftätern, die dazu dienen soll, weitere Straftaten zu vermeiden. Außerdem sollen die Täter so die Möglichkeit zur Therapie bekommen.

Polizei sprach von rund 20 Brandstiftungen im gleichen Abschnitt

Friedrichsfelde kann also vorerst aufatmen. Wie viele Brandstiftungen tatsächlich auf das Konto des 18-Jährigen gehen, ist momentan nicht ganz klar. Schon im Oktober 2024 sprach die Polizei von rund 20 Brandstiftungen an Fahrzeugen im gleichen Polizeiabschnitt. Ob sie alle durch den 19-Jährigen verübt wurden: unklar. Gegenüber der „B.Z.“ wollte sich die Staatsanwaltschaft zu der aktuellen Maßnahme nicht weiter äußern. Es hieß aber, dass es das Ziel sei, den Mann „dauerhaft unterzubringen“.