Es ist noch nicht zu Ende

Kunstpaar Eva & Adele: SO geht es nach dem Tod von Eva weiter

Sie kamen aus der Zukunft, aber geheiratet haben sie in der Vergangenheit. Jetzt ist Eva von uns gegangen. Adele will ihr gemeinsames Werk fortsetzen.

Author - Karim Mahmoud
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Eva & Adele bei einem Besuch im Palazzo-Spieglzelt in Berlin.
Eva & Adele bei einem Besuch im Palazzo-Spieglzelt in Berlin.Vistapress/imago

Die Kunstwelt trauert. Der plötzliche und tragische Tod von Eva hinterlässt eine Riesenlücke. Nicht nur in der Welt von Adele, die zusammen mit Eva das wandelnde Gesamtkunstwerk Eva & Adele bildete. Auch kunsthistorisch ist der Verlust riesig, denn als Werk waren Eva & Adele einmalig. Kein zweites Mal gab und gibt es ein Paar wie sie. Und das wird möglicherweise für lange Zeit so bleiben.

„Wir kommen aus der Zukunft“, sagte Eva mal zum KURIER. Ein Satz, der mehrmals fiel. Rein äußerlich mag das stimmen, aber eine Vergangenheit hatte das Paar trotzdem. Denn was kaum einer weiß: Das schrille Duo ist nicht nur in seiner auffälligen Performance miteinander verbandelt gewesen, die beiden kahlrasierten Kunst- und Party-Stars waren auch verheiratet. 2011 gaben sie sich im Charlottenburger Standesamt das Ja-Wort. Als Mann und Frau, denn biologisch war Eva ein Mann.

Nicht weit davon entfernt hatten Eva & Adele ihre Wohnung. Gleichzeitig war das auch ihr Atelier. Wer einmal dort war, dürfte den Anblick nicht vergessen haben: Rosa dominierte. Teppiche, Wände, Böden und Bilder – fast alles war in dieser zarten Farbe gehalten. Selbst die Klingel, auf der Eva & Adele steht, ist von einem blassen Rosa umgeben.

Adele will als Künstlerin weiterarbeiten – auch ohne Eva

Ob Adele nach dem Tod von Eva im Charlottenburger Atelier wohnen bleibt, ist jetzt natürlich unklar. Der Deutschen Presse-Agentur teilte sie mit: „Ich werde weiter künstlerisch arbeiten. Das hat auch Eva mir zum Schluss gesagt: Bitte arbeite weiter.“ Geplant sind also weitere Ausstellungen und eine Stiftung, die das Werk des Paars auch zukünftig sichtbar werden lässt.

Der Hamburger Bahnhof in Berlin schrieb am Mittwoch in einem Instagram-Post: „Wir trauern um EVA, die heute von uns gegangen ist. Gemeinsam mit ADELE durften wir das außergewöhnliche Künstlerpaar oft bei uns begrüßen – und als Freundinnen bezeichnen. Ihr Zusammenleben und -wirken war untrennbar: als Paar, als Künstlerinnen, als gelebtes Gesamtkunstwerk.“

Vor sechs Wochen hatte Eva sich einer Wirbelsäulen-OP unterzogen. Die Lenden! Eigentlich war sie schon wieder auf dem Damm, aber dann gab es nachträglich Probleme mit der Narkose.

In Deutschland liegt das Risiko, durch eine Narkose zu sterben, übrigens bei 1:250.000. Normalerweise treten nur Probleme wie Heiserkeit und Übelkeit auf, die meist aber schnell verschwinden. Lebensbedrohliche Komplikationen und Todesfälle kommen trotzdem immer wieder vor. Hauptsächlich wegen unerkannter Allergien.