Vor Berliner Gerichten trifft man die Mitglieder des Remmo-Clans des Öfteren an – nur in den Knast gehen sie nicht so gerne. Zwei Remmos, die wegen des Einbruchs in das Grüne Gewölbe in Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, sind im Zuge eines Deals immer noch auf freiem Fuß. Bis spätestens 19. August sollten sie zur Haft antreten: Doch diese Frist ließen sie am gestrigen Montag verstreichen.
Der 28-Jährige und der 30-Jährige stellten sich nicht innerhalb der Frist zum Haftantritt, die am Montag ablief, wie ein Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilt. Sie stellten vielmehr jeweils Antrag auf Aufschub der Vollstreckung, die abgelehnt wurden. Für den jüngeren der beiden Männer aus dem Berliner Remmo-Clan beantragte dessen Anwalt daraufhin eine gerichtliche Entscheidung, die noch aussteht.
Die beiden Remmos saßen schon 911 Tage in Untersuchungshaft
Bei dem anderen ist offen, ob er gegen die Ablehnung vorgeht – wenn nicht, „hat er sich zum Haftantritt zu stellen“, heißt es. Das zeige sich erst, wenn die Staatsanwaltschaft Dresden von der Vollzugsanstalt eine Mitteilung über deren Aufnahme in den offenen Vollzug erhält.

Die beiden Männer und ein weiterer als Täter verurteilter junger Mann aus dem Berliner Remmo-Clan wurden mit der Urteilsverkündung im Mai 2023 aus der Untersuchungshaft entlassen, bis zur Verbüßung ihrer Reststrafe. Sie sollten gemäß den Vorgaben des Berliner Vollzugsplans dort in den offenen Vollzug. Die beiden Männer sind zu fünf Jahren und zehn Monaten sowie sechs Jahren und zwei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt – und waren bisher 911 Tage in Untersuchungshaft, die angerechnet wird.
Der Einbruch in Sachsens berühmtes Schatzkammermuseum am 25. November 2019 war einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle Deutschlands. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten über eine Million Euro Schaden, auch weil sie eines ihrer Fluchtautos in der Tiefgarage eines Wohnhauses in Brand setzten.
Fünf Mitglieder des Remmo-Clans erhielten mehrjährige Haftstrafen
Im Mai 2023 verurteilte das Landgericht Dresden insgesamt fünf junge Männer aus der bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie zu mehrjährigen Freiheitsstrafen. Die Entscheidung ist inzwischen rechtskräftig.



