Gesundheit in Berlin

Klinik-Personal schlägt Alarm! „Mit Angst arbeitet es sich nicht gut“

Pflegekräfte und Ärzte sind in großer Sorge: Spart der Senat die Kliniken kaputt? Hunderte Millionen Euro fließen nicht.

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Pflegedirektorin Bianka Grau (r.) demonstriert mit Kolleginnen und Kollegen vor dem Abgeordnetenhaus.
Pflegedirektorin Bianka Grau (r.) demonstriert mit Kolleginnen und Kollegen vor dem Abgeordnetenhaus.Christian Schwager

Kahlschlag bei der Gesundheit? Hunderte Klinik-Mitarbeiter zogen vors Abgeordnetenhaus und demonstrierten. Ihr Hilfeschrei: „Krankenhausoffensive jetzt!“ Pflegedirektorin Bianka Grau (Lungenklinik Buch) sagt: „Wir haben Angst, unsere Arbeit nicht mehr machen zu können.“ Ihre Klinik versorgt jedes Jahr Tausende Patienten – doch das Personal ist am Limit.

Pflegedirektorin packt aus: Personal in Berliner Kliniken ist am Limit

Der Grund: Die stationäre medizinische Versorgung in Deutschland wird reformiert. Krankenhäuser sollen sich spezialisieren, die Zahl der Betten wird reduziert. Das trifft auch Berlin. Dabei bekommt die Hauptstadt vom Bund für die erforderlichen Investitionen extra Geld, nämlich 70 Prozent der Gesamtsumme. Um den maximalen Zuschuss zu erhalten, müsste Berlin selbst 75 Millionen Euro aufbringen. Bisher vorgesehen sind nur fünf Millionen für 2026 und zehn Millionen für 2027. Der Senat lässt sich damit mehrere 100 Millionen Euro entgehen.

Um die Infrastruktur der Berliner Krankenhäuser steht es schlecht. Das Land hat sich in den vergangenen Jahren um Investitionen gedrückt, obwohl es dazu gesetzlich verpflichtet ist. Und zwar für alle 52 Kliniken der Stadt. Selbst die kommunalen Krankenhäuser von Vivantes und der Charité sind betroffen, obwohl ihr finanzielles Defizit mit Landesmitteln abgemildert wird, wogegen die privaten und freigemeinnützigen Krankenhausträger juristische Schritte eingeleitet haben.

Kliniken in Berlin hoffen darauf, dass die Politik einlenkt

Die Krankenhäuser hoffen auf ein Einlenken der Politik. Die Beschäftigten wollen kämpfen – für ein Arbeiten ohne Angst, für ihre Patienten. Bianka Grau sagt: „Für Autos ist Geld da. An der Gesundheit wird gespart.“ Sie will, dass sich das ändert.