Kahlschlag bei der Gesundheit? Hunderte Klinik-Mitarbeiter zogen vors Abgeordnetenhaus und demonstrierten. Ihr Hilfeschrei: „Krankenhausoffensive jetzt!“ Pflegedirektorin Bianka Grau (Lungenklinik Buch) sagt: „Wir haben Angst, unsere Arbeit nicht mehr machen zu können.“ Ihre Klinik versorgt jedes Jahr Tausende Patienten – doch das Personal ist am Limit.
Pflegedirektorin packt aus: Personal in Berliner Kliniken ist am Limit
Der Grund: Die stationäre medizinische Versorgung in Deutschland wird reformiert. Krankenhäuser sollen sich spezialisieren, die Zahl der Betten wird reduziert. Das trifft auch Berlin. Dabei bekommt die Hauptstadt vom Bund für die erforderlichen Investitionen extra Geld, nämlich 70 Prozent der Gesamtsumme. Um den maximalen Zuschuss zu erhalten, müsste Berlin selbst 75 Millionen Euro aufbringen. Bisher vorgesehen sind nur fünf Millionen für 2026 und zehn Millionen für 2027. Der Senat lässt sich damit mehrere 100 Millionen Euro entgehen.
Um die Infrastruktur der Berliner Krankenhäuser steht es schlecht. Das Land hat sich in den vergangenen Jahren um Investitionen gedrückt, obwohl es dazu gesetzlich verpflichtet ist. Und zwar für alle 52 Kliniken der Stadt. Selbst die kommunalen Krankenhäuser von Vivantes und der Charité sind betroffen, obwohl ihr finanzielles Defizit mit Landesmitteln abgemildert wird, wogegen die privaten und freigemeinnützigen Krankenhausträger juristische Schritte eingeleitet haben.