Berlin nur Platz 40

Kaum zu glauben: HIER ist Leben noch teurer als in Berlin!

Miete, Nahverkehr und Co. – in der Hauptstadt steigen die Kosten an allen Ecken. Viele Berliner klagen. Man würde meinen, schlimmer geht es nicht …

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Den Berlinern mag ihre Stadt wie die teuerste vorkommen – ist sie aber gar nicht!
Den Berlinern mag ihre Stadt wie die teuerste vorkommen – ist sie aber gar nicht!Stefan Zeitz/Imago

Ist das Leben in Berlin besonders teuer? Vielen kommt es so vor! Aber ein regionaler Preisindex zeigt jetzt, dass die Lebenshaltungskosten – vor allem beim Wohnen – in anderen Großstädten sogar noch höher liegen. Die Hauptstadt ist also gar nicht der Spitzenreiter!

Berlin ist günstiger als andere deutsche Städte

Zugegeben: Das Leben in Berlin ist einer Studie zufolge überdurchschnittlich teuer – aber günstiger als in anderen deutschen Großstädten! Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung: An der Spitze der teuersten Städte liegt München, hier sind die Wohn- und Lebenshaltungskosten um 25,1 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt.

Nach dem Preisindex – der Wohnkosten und privaten Konsum wie Lebensmittel, Kleidung und Dienstleistungen abdeckt – ist auch das Leben in Frankfurt am Main, Stuttgart, Hamburg, Köln und Düsseldorf teurer als in Berlin. Die Hauptstadt rangiert in der Vergleichsskala mit allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten sogar erst auf Platz 40.

Wohnen ist in München doppelt so teuer wie in Berlin

Vor allem die Wohnkosten machen große Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten. Besonders heftig: Nach dem Preisindex für reine Wohnkosten ist München fast 54 Prozent teurer als Berlin! Aber auch der Nachbar Potsdam weist der Studie zufolge leicht höhere Wohnkosten auf als die Hauptstadt.

Berücksichtigt man die Wohnkosten aber nicht, sind die Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten deutlich geringer. Zum Beispiel bei Bestellungen im Internet, Lebensmitteln vom Discounter, Kleidung bei Modeketten oder die Eigenmarken der Supermärkte.

Wie die Studie funktioniert: Drei Jahre lang haben das Wirtschaftsinstitut und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung an der Entwicklung des Preisindex gearbeitet und dabei teilweise automatische Datenabfragen im Internet genutzt. Basis der Berechnungen sind rund 24 Millionen Daten, die teils automatisch eingelesen wurden. ■