Man spürt die Kälte

Eisige Ausstellung in Berlin – die „Polar Experience“ kommt

Du hörst den Wind, siehst das Meer, folgst einer Spur im Schnee. Die Show verbindet Abenteuer und Wissen. Berlin erlebt die Pole aus nächster Nähe.

Author - Oliver Weinlein
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Besucher bestaunen einen Eisbären.
Besucher bestaunen einen Eisbären.COFO

Eis in Berlin. Nicht draußen, sondern im Kopf. In der Arena Berlin zieht eine neue Show die Stadt in den Bann. Vom 6. Dezember 2025 bis 6. April 2026 läuft die „Polar Experience“. Eine Reise in Arktis und Antarktis. Ohne Flug. Mit Wirkung.

Der Einstieg ist filmreif. Besucher gehen an Bord der Polarstern. Auf dem Deck begrüßt sie Prof. Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut. Er erklärt, was Forscher im Eis suchen. Und warum die Ergebnisse uns alle angehen. Danach öffnet sich eine Halle, in der Bilder an Wänden und Boden stehen. 360 Grad. Man hört Wind. Man sieht Schnee. Man spürt das Eis.

„Polar Experience“ – nicht nur Postkartenmotive

Die Show zeigt nicht nur Postkartenmotive. Sie führt durch Lebensräume. Eisbär, Robbe, Seeadler, Pinguin. Wie sie jagen. Wie sie ruhen. Wie sie kämpfen, wenn das Eis dünn wird. Eine Sequenz begleitet die Yupik. Eine Gemeinschaft aus dem hohen Norden. Ihre Sätze sind leise und schwer. Sie richten sich an Berlin. An jeden, der wissen will, wie sich Klimawandel anfühlt, wenn er vor der Haustür passiert.

Wer tiefer einsteigen will, findet Wissensinseln. Sie sind in Zusammenarbeit mit „Galileo“ entstanden. Für Kinder gibt es Cosmo aus „Galileo Kids“. Er erklärt leicht, was Strömungen, Temperaturen und Messgeräte bedeuten. Erwachsene lesen Daten, hören O Töne, sehen kurze Clips aus Expeditionen. Unterhaltung und Wissen ziehen an einem Strang.

Am Ende wartet ein anderer Raum. Er heißt Act Now. Keine Predigt. Keine Moralkeule. Stattdessen Ideen, die man mitnehmen kann. Projekte aus Berlin und darüber hinaus. Initiativen, Firmen, Gruppen. Wer will, findet dort den ersten kleinen Schritt. Für Schule, Büro, Wohnung. Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Anfang.

Wissenschaftliche Partner sichern die Basis. Mit dabei sind das Alfred-Wegener-Institut, das Klimahaus Bremerhaven und das Leibniz-Institut für Zoo und Wildtierforschung. Der WWF Deutschland unterstützt. Diese Namen stehen dafür, dass die Bilder nicht nur schön sind. Sie stehen dafür, dass sie stimmen.

Die Macher setzen auf einfache Zugänge. Texte und Audioguides gibt es auf Deutsch und Englisch. Für Kinder gibt es Erklärungen in klarer Sprache. Die Wege sind barrierefrei. Rollstühle kommen überall hin. Gruppen können die Ausstellung in ruhigem Tempo erleben. Schulklassen ebenso.

Berlin liebt große Bilder. Hier bekommt die Stadt welche. Aber die Show verlässt sich nicht nur auf Effekte. Sie erzählt Geschichten. Vom Suchen nach Messpunkten im Schneetreiben. Vom Warten am Rand einer Scholle. Vom Blick eines Tieres, das auf den nächsten Winter hofft. Aus Zahlen wird Gefühl. Aus Schlagworten wird Alltag.

Nicole Srock.Stanley hat das Konzept entwickelt. Ihr Ziel ist simpel. Sie will Begeisterung für Forschung wecken. Für Natur. Für den Planeten, auf dem wir leben. Keine trockene Studie. Eine Erfahrung. Danach geht man anders nach draußen. Man sieht den Himmel. Man denkt an Eis.

Berlin hat viele Events. Diese Schau gehört zu denen, über die man spricht. Nicht wegen lauter Musik. Sondern wegen Stille. Wegen Bildern, die bleiben. Wer eine Auszeit vom Vorweihnachtstrubel sucht, findet sie hier.

Infos
Wann: vom 6. Dezember 2025 bis 6. April 2026
Wo: Arena Berlin, Eichenstraße 4, 12435 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Sonntag 10 bis 18 Uhr. Donnerstag, Freitag, Samstag und an Feiertagen 10 bis 20 Uhr.

Transparenzhinweis: Der KURIER ist Partner der Ausstellung.