Fast jede fünfte Krebsdiagnose ist hierzulande durch das Rauchen bedingt. Zehntausende Menschen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens. In fast keinem anderen Bundesland ist der Anteil an durch Rauchen bedingten Todesfällen so hoch wie in Berlin.
Laut aktuellen Zahlen stand im Jahr 2023 bei den Berliner Männern fast jeder fünfte Todesfall (rund 18 Prozent) im Zusammenhang mit Rauchen, bei Frauen rund jeder achte (13 Prozent), wie aus Daten des neuen Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hervorgeht.
Im Jahr 2023: 131.000 Tote durch Rauchen
Bundesweit belegt Berlin den Angaben zufolge damit den zweiten Platz. Bei den Männern liegt der Anteil nur in Mecklenburg-Vorpommern (19 Prozent) höher, bei Frauen nur in Bremen (rund 13 Prozent). Bei Frauen steigen die Zahlen kontinuierlich an, während sie bei Männern sinken.
In Brandenburg sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen deutlich größer als in Berlin. Bei Männern waren rund 17 Prozent der Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen, bei Frauen rund 9 Prozent.
Im Jahr 2023 starben deutschlandweit 131.000 Menschen an gesundheitlichen Folgen des Rauchens, wie es im Tabakatlas heißt. Das entspricht rund jedem siebten Todesfall. Den größten Anteil machten Krebserkrankungen (42 Prozent) aus, danach folgen kardiovaskuläre Erkrankungen (etwa ein Drittel) und Atemwegserkrankungen (ein Viertel).
Fast jede fünfte Krebsdiagnose hierzulande ist der Mitteilung zufolge durch Rauchen bedingt. Rauchen ist damit der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor. Rauchen verursache neben Lungenkrebs mindestens weitere 16 Krebsarten wie Tumore im Mund, Rachen und Kehlkopf, Darm-, Magen- sowie Speiseröhrenkrebs. Raucher hätte ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme wie Nichtraucher und ein doppelt so hohes für Schlaganfälle.
Die E-Zigarette fixt die junge Generation an
Auch wenn die Gefahren vielen bekannt seien, rauchen in Deutschland mehr als 28 Prozent der Erwachsenen, teilt das Robert-Koch‐Institut mit. Dabei wurde den Angaben nachgefragt, ob man Tabakprodukte einschließlich Tabakerhitzer nutze. E-Zigaretten und ähnliche Produkte sollten bei der Beantwortung ausgeschlossen werden.
Fatal: Es rauchen wieder mehr Jüngere. Bei Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren bezeichneten sich gemäß der Drogenaffinitätsstudie 2023 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gut sieben Prozent gegenwärtig als ständige oder gelegentliche Raucher.
Einige Produkte enthielten einen hohen Anteil des Suchtstoffs Nikotin. „Durch die E-Zigarette entsteht gerade eine neue Generation Nikotinabhängiger – mit gesundheitlichen Folgen, die wir heute nicht absehen können“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Franz Kohlhuber.