Wenn es in Berlin früh dunkel wird, beginnt für Einbrecher die wichtigste Zeit des Jahres. Herbst und Winter gelten als Hochsaison der Langfinger – die frühe Dunkelheit bietet Schutz, leere Wohnungen lassen sich sehr leicht erkennen.
Einbrüche in Berlin nehmen zu
Dass die Gefahr real ist, zeigen aktuelle Auswertungen der Polizei Berlin, die dem Berliner KURIER exklusiv vorliegen. Demnach stellt die Polizei für den Zeitraum Januar bis November 2025 einen deutlichen Anstieg der Wohnungseinbrüche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fest. Erst in den Monaten Oktober und November sei es zu einem leichten Rückgang gekommen. Konkrete Jahreszahlen nennt die Polizei für das noch laufende Jahr nicht, die Tendenz ist jedoch eindeutig.
Nach Einschätzung der Ermittler wird ein nicht unwesentlicher Teil der Einbrüche durch organisierte Banden oder reisende Tätergruppen begangen. Diese Täter agieren professionell, ziehen von Bezirk zu Bezirk und nutzen gezielt die Anonymität der Großstadt. Gerade in Mehrfamilienhäusern gelangen sie häufig unbemerkt ins Treppenhaus.

Diese Bezirke sind besonders betroffen
Besonders häufig betroffen waren die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Pankow. Dort registrierte die Polizei die meisten Wohnungseinbrüche und Einbrüche in Einfamilienhäuser. Immer wieder kommt es außerdem zu Keller- und Bodeneinbrüchen. Gemeint sind Einbrüche in Kellerabteile, Dachböden oder gemeinschaftlich genutzte Räume wie Fahrradkeller. Diese Taten erfolgen meist nachts und oft unbemerkt. Hier waren vor allem die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow betroffen. Insgesamt verzeichnet die Polizei hier für 2025 jedoch einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Warum Einbrecher jetzt besonders aktiv sind
Dass Einbrecher besonders in der dunklen Jahreszeit zuschlagen, ist kein Zufall. Die Polizei erklärt, dass das frühe Einsetzen der Dunkelheit schon am Nachmittag Rückschlüsse auf die An- oder Abwesenheit der Bewohner zulässt. Brennt kein Licht, wirkt eine Wohnung schnell verlassen.


