Purple Train 2024

Illegale Kunstaktion: Berliner U2 fährt in Lila durch Berlin

Das Netz feiert den Aktionskünstler Enno Haar, die BVG will ihn anzeigen.

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Der Purple Train 2024: Eine U2 fuhr ganz in Lila durch Prenzlauer Berg.
Der Purple Train 2024: Eine U2 fuhr ganz in Lila durch Prenzlauer Berg.Enno Haar/Instagram

Würde der Sänger Prince noch leben, hätte er diesen Berliner U-Bahn-Wagen geliebt. Sozusagen „Purple rain“ auf Rädern. Ganz in Lila fuhr am Sonntag eine U2 durch Berlin-Prenzlauer Berg. Während das Netz die (illegale) Aktion des Berliner Aktionskünstlers Enno Haar feiert, will die BVG den Berliner anzeigen.

Am U-Bahnhof Eberswalder Straße sah man diesen ungewöhnlichen Zug in den Abendstunden vorbeirattern. Die meisten Wagen im typischen BVG-Gelb, doch mittendrin ein Wagen, der aus den Fenstern lila leuchtete.

Ein Mann mit BVG-Jacke und Maske tauschte die Leuchten im Zug aus

Eine Handstreich-Aktion von Enno Haar, der immer wieder mit besonderen Kunstaktionen auf sich aufmerksam macht. Erst Anfang Dezember in der Kurfürstenstraße, als Passanten über einen riesigen gelben Müllcontainer staunten, der in zehn Metern Höhe an einer Laterne hing – sicher festgezurrt mit Gurten. Die Feuerwehr holte die Tonne dann mit einer Drehleiter wieder herunter.

Und jetzt macht Enno Haar mit dem „Purple Train 2024“ Schlagzeilen. Am Sonntag wurden die Fahrgäste der U2 vom einem Mann überrascht, der wie ein BVG-Mitarbeiter aussah. Mit BVG-Jacke, das Gesicht aber mit einer Maske geschützt. Rasch tauschte er die gelben Leuchten im Wagen gegen lilafarbene Strahler aus und wurde dabei von Passagieren gefilmt.

Bilder, die Enno Haar danach auf Instagram postete, zeigen einen Wagen, der ein wenig wie ein Partyzug aussieht. Die BVG will jetzt, wie die BZ berichtet, Anzeige erstatten, weil „illegal Leuchtmittel in dem Wagen ausgetauscht“ wurden. Der Waggon musste später von der Strecke genommen werden, um die vorschriftsmäßigen Leuchten wieder einzubauen.

In der Kurfürstenstraße: Anfang Dezember sorgte die gelbe Tonne auf einer Laterne für Aufsehen.
In der Kurfürstenstraße: Anfang Dezember sorgte die gelbe Tonne auf einer Laterne für Aufsehen.Enno Haar/Instagram

Beobachter sehen das anders. „Mega! Ich wünsche mehr solche U-Bahnen und keine Anzeige gegen den Künstler“, schreibt ein Gideon auf Instagram und fügt hinzu: „Zumal das Licht in euren U-Bahnen sowieso so grell und ungemütlich ist ...“ ■