Hier können Sie den Osten kosten!

VIDEO: Messe „Ostpro“ eröffnet! Nudossi, Badusan und Co.: Was gehört in den Korb?

Am Freitag öffnete die Ostpro-Messe auf der Trabrennbahn Karlshorst für ganze drei Tage! Der KURIER guckte in die Einkaufskörbe: Was muss mit? 

Author - Veronika Hohenstein
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Für Ostpro-Chefin Ramona Oteiza darf Nudossi in keinem Einkaufskorb fehlen. „Die ist besser als Nutella“, sagt sie.
Für Ostpro-Chefin Ramona Oteiza darf Nudossi in keinem Einkaufskorb fehlen. „Die ist besser als Nutella“, sagt sie.Veronika Hohenstein

Am Wochenende können Sie wieder den Osten kosten! Die Messe Ostpro lockt ihre Stammkunden wieder zum Ostalgie-Event schlechthin. Die Besucher freuen sich auf Süßigkeiten, Pittiplatsch und Thüringer Senf für die gut ausgestattete Speisekammer. KURIER war am Freitagmorgen mit Organisatorin und Chefin Ramona Oteiza auf dem Messe-Gelände auf der Karlshorster Trabrennbahn unterwegs. Mit einem breiten Lachen zeigt sie mir ihre Highlights unter den Ostprodukten – denn mit denen habe ich, geboren 1996, überhaupt nichts am Hut!

Auf der Messe Ostpro in Karlshorst gibt es die besten Ost-Produkte

Es nieselt in Karlshorst – also geht es für uns direkt in die Halle. Ostpro-Chefin Oteiza geht mit großen Schritten Richtung Softeisstand. Die alte Ilka-Maschine wird dieses Jahr 40 Jahre alt – und zwirbelt fleißig Schoko-Vanille-Eis. Eine treue Seele, die seit DDR-Zeiten Kinderherzen erfreut. An diesem Vormittag stehen vor allem Rentner in der Schlange und warten ungeduldig auf ihr Ost-Eis. Mario Müller betätigt die zwei Hebel von Ilka geschickt. Das Rezept ist übrigens mindestens genauso alt wie die Maschine selbst.

Weiter geht's zum „Badusan“-Stand. Kennen sie diesen DDR-Klassiker noch? „'Baden mit Badusan' war der Slogan, den kennt jeder Ossi“, erzählt die Ostpro-Chefin. Latschenkiefer, das Original, oder „Exotische Frische“, dazu etliche Badekuren und auch Quietscheenten ... alles ist dabei. Gut riechen tut es auch. 

Alle wollen den Osten kosten: Schon am Freitagvormittag standen an der Trabrennbahn Karlshorst lange Schlangen.
Alle wollen den Osten kosten: Schon am Freitagvormittag standen an der Trabrennbahn Karlshorst lange Schlangen.Veronika Hohenstein
Lecker! Auch Softeis nach DDR-Rezeptur kann auf der Ostpro probiert werden.
Lecker! Auch Softeis nach DDR-Rezeptur kann auf der Ostpro probiert werden.Veronika Hohenstein

Gegenüber gibt es einen kleinen Essensstand – hier kann man Schulküchen-Essen nach Originalrezept probieren: Tomatensoße mit Jagdwurst und eine Schichtkohlpfanne. Der KURIER darf kosten: „Riecht nach Kohl“, sage ich. Und staune: „Hmmm, lecker, Hausmannskost! Schmeckt besser, als es riecht.“ Das Schälchen wird ausgekratzt bis zum letzten Rest. Die Augen der Messe-Chefin sind derweil schon beim nächsten Stand - hier gibt es eine riesige Auswahl Ost-Schokolade. Da bekommt auch die Ostpro-Expertin Lust auf mehr, sagt sie.

Was kaufen Kunden bei der Ostprodukte-Messe Ostpro?

Der KURIER trifft Messe-Besucherin Ute Gerson, sie wohnte zu DDR-Zeiten in Köpenick. Sie hat seit 30 Jahren kein einziges Jahr die Messe verpasst, verrät sie. Sie trägt zwei Tüten. Darin unter anderem ein blauer Becher mit Punkten, er habe bei ihr Kindheitserinnerungen geweckt. „Ich habe auch ein Buch aus meiner Kindheit gefunden“, erzählt sie stolz. Was ist noch im Beutel? Schokoküsse hat Gerson gekauft. Und einen sehr farbenfrohen Pullover, „für Mama zu ihrem 90 Geburtstag“.

Ute Gerson wohnte zu DDR-Zeiten in Köpenick - und hat bisher keine Ausgabe der Ostpro verpasst.
Ute Gerson wohnte zu DDR-Zeiten in Köpenick - und hat bisher keine Ausgabe der Ostpro verpasst.Veronika Hohenstein
Auch Pittiplatsch und Moppi sind auf der Ostpro-Messe zu finden.
Auch Pittiplatsch und Moppi sind auf der Ostpro-Messe zu finden.Veronika Hohenstein
Ostpro-Chefin Ramona Oteiza lässt sich ein Stück Mohnkuchen schmecken.
Ostpro-Chefin Ramona Oteiza lässt sich ein Stück Mohnkuchen schmecken.Veronika Hohenstein

Besucher der Messe drängen sich vorbei, mit Tüten, Körben und den Armen voller Erinnerungen an eine andere Zeit. Es wird geredet über das Sandmännchen, Senf, Schokoäpfel, DDR-Mode, Geschirr, Backwaren und Plüschtiere. Oteiza streichelt den kleinen Maulwurf und lässt sich fotografieren – auch sie liebte die Zeichentrick-Serie sehr. „Meine Kinder haben die Serie auch noch gesehen“, sagt sie.  Dann steht sie schon bei den nächsten Kuscheltieren, zeigt mir Pittiplatsch und Moppi aus dem Märchenwald. „Die sind ganz süß und flauschig.“ 

Und was landet im Einkaufskorb der Ostpro-Chefin? Auf jeden Fall ein großer Pott Nudossi-Creme. „Die ist besser als Nutella!“ Auch die Antifalten-Creme Api Royale: „Die hat schon meine Mutti genommen. Funktioniert!“ Auch auf die Fleck-Weg-Paste schwört sie. Abschließend zeigt sie und noch ihren absoluten Favoriten, den Thüringer Bäcker. Der KURIER gönnt sich ein leckeres Zwiebelschmalz-Brot – und das ist wirklich ein Schmaus! Die Ostpro-Chefin kauft, wie jedes Jahr, ein großes Stück Mohnkuchen: „Der Beste!“ Eine Passantin ruft: „Oh, Mohnkuchen“, und stellt sich an. Nach viel Genasche, Geplapper und Gelächter müssen die Ostpro-Chefin und der KURIER Abschied nehmen, wir haben genug geschlemmt – zurück an die Arbeit! ■

Ostpro: Hier wird ostalgiert und geschlemmt wie zu Ost-Zeiten.

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Sabine Gudath
Ostpro-Messe 2024
Location: Trabrennbahn Karlshorst 
Zeit: 19. bis 21. April 2024
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Barrierefrei und für Rollstuhlfahrer geeignet.
Eintritt 2 Euro, Kinder bis 10 Jahre gratis.