Die angekündigten Maßnahmen gegen den ausufernden Drogenhandel rund um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg werden konkreter. Das Angebot für Drogensüchtige wird nun ausgebaut - allerdings durch einen Abbau in Neukölln. Ab sofort stehe ein sogenanntes Drogenkonsummobil, also ein ausgebauter kleiner Bus oder ein Wohnmobil, in dem Menschen Rauschgift wie Heroin oder Crack spritzen oder rauchen können, im Görlitzer Park. Das teilten die Senatsgesundheitsverwaltung und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg mit.
Ziel des Angebots sei eine Entlastung der Wohngegend im „Wrangelkiez“ zwischen Görlitzer Park und Schlesischem Tor, wo sich besonders viele Drogensüchtige und Dealer aufhalten und die Bewohner seit langem genervt sind.
Das „Drogenkonsummobil“ wird hinter dem früheren Café Edelweiß an der Görlitzer Straße postiert. Bisher stand es täglich in der Hermannstraße am Anita-Berber-Park. Der neue Platz soll von Montag bis Freitag jeweils von 13.00 bis 17.00 Uhr angefahren werden. Außerdem wird dort ebenfalls ein sogenanntes Kontakt- und Beratungsmobil stehen.
Mobile Räume für den Drogenkonsum nicht neu
Schon bisher gibt es in Kreuzberg auf der anderen Seite des Görlitzer Parks in der Reichenberger Straße sowie am Kottbusser Tor ähnliche Angebote. Weitere feste oder mobile Räume für den Drogenkonsum in Berlin gibt es zu verschiedenen Zeiten in Neukölln, Wedding, Moabit und Charlottenburg. Betrieben werden die Räume von Suchberatungsvereinen und bezahlt vom Land Berlin.
Der umstrittene Ausbau der Mauer um den Park durch Zaunstücke sollte laut einer letzten Mitteilung des Senats eigentlich Ende Juni oder Anfang Juli beginnen. Der etwa 220 Meter lange „Lückenschluss im Zaun“ soll voraussichtlich bis Mitte Juli fertig sein, antwortete der Senat noch am 21. Juni auf eine Anfrage der Linken. Ein Planungsbüro habe den Auftrag erhalten. Der Bau der Eingangstore solle demnach erst Ende September beginnen.