Irgendetwas ist anders, wenn man heute die Friedrichstraße auf der Höhe der Galeries Lafayette entlangläuft ... Richtig: Der stillgelegte U-Bahnhof, der vorher Französische Straße hieß und zuletzt kein Schild mehr hatte, hat eine neue Bezeichnung bekommen: „Nord-Süd“ steht hier jetzt in großen Lettern. Hinter dieser Idee steckt ein Stück Berlin-Geschichte.
Verschlossener U-Bahnhof heißt jetzt Nord-Süd
Die U-Bahnlinie 6 fährt bereits seit hundert Jahren durch Berlin. Aktuell verkehrt sie zwischen Alt-Tegel und Alt-Mariendorf. Doch die Strecke hat sich über die Jahre natürlich verändert. So verlor die Französische Straße ihren Bahnhalt mit dem Bau der Station Unter den Linden – und ist seit Ende 2020 geschlossen.
Die stillgelegte Haltestelle liegt zwischen der Friedrichstraße und der Haltestelle Stadtmitte – direkt vor dem Kaufhaus Galeries Lafayette, das 2024 ebenfalls schließen wird. Eine Geister-Ecke, wenn man so will. Der Anblick ist aber immer noch sehr hübsch: Der blaue Anstrich des historisch geformten U-Bahneingangs ist noch frisch und strahlt einem schon von Weitem entgegen. Zusätzlich gibt es jetzt eine Neuerung ...

Wo zuletzt eine große Lücke klaffte, ziert jetzt ein neues Schild das Gerüst des Bahneingangs: „Nord-Süd“ steht hier seit Oktober geschrieben – in weißen Lettern auf dunkelblauem Grund, abweichend von den noch aktiven, grelleren Namensschildern der BVG. Hierbei handelt es sich um ein Andenken an die frühere Bezeichnung der Strecke als Nord-Süd-Bahn.
Wie ein Sprecher der BVG der Berliner Morgenpost mitteilte, sei das neue Schild als „eine Hommage an die Geschichte“ der U-Bahn gerichtet. Zwar würde die Haltestelle auch künftig nicht mehr angefahren, doch diene das neue Schild als Erinnerung an die Anfangszeit der Bahn: Schon 1923 sei die Station mit „Nord-Süd“ betitelt worden, den Namen „Französische Straße“ erhielt sie erst später. ■