Starb vor einem Monat

Gedenken an AnNa R.: Im neuen Rosenstolz-Hit „Die Amme“ lebt sie weiter

Jetzt wird die verstorbene Sängerin im Theater des Westens geehrt – mit einem neuen Musical der Rosenstolz-Macher. „Amme“-Darstellerin Steffi Irmen erinnert mit jedem Song an AnNa R.

Author - Norbert Koch-Klaucke
Teilen
Der Gedenkaltar für den verstorbenen Rosenstolz-Star AnNa R. am Eingang des Theaters des Westens
Der Gedenkaltar für den verstorbenen Rosenstolz-Star AnNa R. am Eingang des Theaters des WestensNorbert Koch-Klaucke

Das Theater des Westens wird immer mehr zum Gedenkort für Rosenstolz-Star AnNa R. Der begnadeten Sängerin, die vor fast einem Monat im Alter von 55 Jahren starb. Ein Fan-Altar mit Riesen-Foto ist seit dem draußen neben dem Eingang des Theaters aufgebaut. Auch jetzt liegen wieder frische Blumen da, Kerzen werden jeden Abend angezündet, während auf der Bühne im Haus der neue Rosenstolz-Hit läuft. Das Musical „Die Amme“, in dem fast jeder Song an AnNa R. erinnert.

Dabei sollte diese Geschichte ganz anders beginnen. Und zwar mit Steffi Irmen (36), der großartigen Sängerin, die erst Hamburg und dann Berlin eroberte.

Vor zwei Jahren sagte es der KURIER schon voraus, dass mit ihr da eine ganz große Musical-Zukunft auf der Bühne steht, als sie erstmals als Amme in „Romeo und Julia – Liebe ist alles“ im Theater des Westens zu sehen war.

Musical-Star Steffi Irmen in ihrer Paraderolle als Amme.
Musical-Star Steffi Irmen in ihrer Paraderolle als Amme.sunstroem

In dem Stück der Rosenstolz-Macher Peter Plate und Ulf Leo Sommer, in dem die Sängerin mit ihrer gewaltigen Stimmkraft auch den letzten im Publikum überzeugt, dass sie eigentlich der Star im Theatersaal ist. „Steffi Irmen als Amme trumpft so richtig auf“, schrieb damals der KURIER.

Und nun steht dieser Satz riesengroß auf einem Werbeplakat, das im Foyer des Theaters des Westens hängt und Steffi Irmen als Amme in dem gleichnamigen neuen Musical zeigt. Premiere war gerade. Und Irmen hat da in ihrer Paraderolle gezeigt, dass Peter Plate und Ulf Leo Sommer ihr zurecht ein eigenes Musical geschenkt haben.

Im Foyer des Theaters hängt das Plakat mit der KURIER-Schlagzeile
Im Foyer des Theaters hängt das Plakat mit der KURIER-SchlagzeileNorbert Koch-Klaucke

„Die Amme“ ist ein Spin-Off von „Romeo und Julia“ (ab 17. April wieder im Theater des Westens), eine One-Woman-Show, in dem Irmen erzählt, wie es zu der berühmtesten Liebesgeschichte der Welt überhaupt kommen konnte. Sie erzählt nicht nur, sie singt und tanzt auch dieses Vorspiel einer Teenager-Liebe mit so viel Power, Hingabe, Fröhlichkeit und auch Trauer, dass man im Publikum nur eins ist – begeistert.

Begeistert, wie Steffi Irmen auf der Bühne im Alleingang jedermann im Saal über 90 Minuten bestens unterhalten kann. Mit Songs, von denen einige auch AnNa R. einst sang. Wie „Ich bin ich (Wir sind wir)“, das Irmen als erstes Stück singt und man denkt, irgendwo ist auch AnNa R. im Saal.

„Die Amme“: Das neue Musical Die Amme ist eine Gedenkfeier für AnNa R.

Der neue Rosenstolz-Hit „Die Amme“: Er ist von Anfang an eine Gedenkfeier für die verstorbene AnNa R. Da kann Steffi Irmen machen, was sie will. Auch wenn das Publikum am Ende tobt, sich von den Sitzen erhebt, um dann doch schlussendlich eine grandiose Steffi Irmen mit mächtigem Applaus und vielen Bravo-Rufen zu feiern.

Der „Amme“-Star weiß, dass sie zwar den Abend alleine auf der Bühne steht, aber nicht alleine ist. „Anna wollte nicht berühmt sein, sondern gehört werden, das hatte sie mir einmal gesagt“, erzählt Steffi Irmen, als kurz der Schlussapplaus abnimmt. „Und wir haben heute auf der Bühne Anna mit jeder Silbe gehört.“ Mehr ist dazu nicht zu sagen.

„Die Amme – Das Musical“, Theater des Westens (Kantstr. 12/Berlin-Charlottenburg), nächste Vorstellungen ab 25. April (19.30 Uhr)  jeden Freitag.