Großdemo am Brandenburger Tor mitten in Berlin: Die BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht rief als eine der Organisatoren zu einer Solidaritätskundgebung unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza“ auf. Und Tausende kamen, um nach Angaben der Organisatoren ein Zeichen für Frieden und gegen Wettrüsten zu setzen.
Friedenstauben und Palästina-Flaggen
Während die Veranstalter von 20.000 Teilnehmern sprechen, gibt die Polizei die Zahl mit 12.000 an. 15.000 Menschen waren zur Demo erwartet worden. Laut Polizei verlief die Kundgebung weitgehend störungsfrei. Am Rande der Demo, an der Simonstraße, wurde jedoch ein Mann festgenommen – wegen eines strafbaren Plakates.
Viele Teilnehmer hatten Fahnen mit der Friedenstaube dabei. Auch Palästina-Flaggen wurden geschwenkt. Vereinzeln gab es „Free Palestine“-Rufe. Auf Plakaten forderten Menschen Frieden und Verhandlungen statt Waffenlieferungen.

Aufgerufen zu der Demonstration hatten neben Wagenknecht unter anderen der Komiker Dieter Hallervorden und die Rapper Massiv und Bausa sowie der Sänger Peter Maffay. Nichts rechtfertige die Ermordung und Bombardierung der Menschen in Gaza, sagte Wagenknecht. „Jeder Krieg ist ein Verbrechen“, sagte die BSW-Politikerin und erntete dafür Applaus. Der Musiker Roger Waters äußerte sich per Videobotschaft. Hallervorden forderte auf der Bühne „Frieden statt Granaten“. Auch der TV-Moderator Daniel Aminati kam zu Wort und richtete einen Appell für Menschlichkeit und Zusammenhalt an die Zuhörer.

Auch Ukraine-Krieg war Thema der Demo
Die Kundgebung steht zwar unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza“, der Krieg in der Ukraine ist aber auch Thema. So fordern die Initiatoren die Bundesregierung auf, „sich aktiv und glaubwürdig für Friedensverhandlungen einsetzen – sowohl im Nahen Osten als auch in der Ukraine“. Gefordert wird zudem ein genereller Stopp von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Dieter Hallervorden forderte junge Menschen zudem auf, „friedvollen Ungehorsam“ gegen eine mögliche Wehrpflicht in Deutschland zu leisten.
Israel weist den Vorwurf des Völkermords zurück und betont den Kampf gegen die Terrormiliz Hamas. Der Hamas-Angriff auf Israel mit mehr als 1200 Toten am 7. Oktober 2023 war Auslöser des Kriegs. Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors startete eine proisraelische Gegendemo. Eine dpa-Reporterin zählte etwa 20 bis 30 Teilnehmer.