Retter im Großeinsatz

Feuer-Drama im Lichtenberger Hochhaus: Dank Rauchmelder Leben gerettet

Weit sichtbar waren die giftigen Rauchschwaden, die aus einem Hochhaus in Lichtenberg drangen. Zum Glück wurden die Bewohner rechtzeitig gewarnt.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Der Hochhausbrand in Berlin-Lichtenberg
Der Hochhausbrand in Berlin-LichtenbergFeuerwehr Berlin

Auch wenn sie gerade nicht schön an der Decke aussehen, ihr Leuchten nerven kann: Doch Rauchwarnmelder sind seit 2021 Pflicht in jeder Wohnung. Und wie richtig und lebenswichtig diese Geräte sind, zeigte am Wochenende ein Hochhausbrand in Berlin-Lichtenberg. Der dicke Rauch, den das Feuer verursachte, war weit zu sehen und hätte schlimmer Auswirkungen auf die Hausbewohner haben können, wenn es nicht den Melder gegeben hätte.

In den Morgenstunden war es nahe des Anton-Saefkow-Platz zu einem dramatischen Feuerwehreinsatz gekommen. Aus bisher nicht geklärter Ursache brannte es auf einem Balkon einer Wohnung im siebten Obergeschoss eines 23-geschossigen Wohnhochhauses. Die Flammen breiteten sich schnell in der Wohnung aus.

Rauchmelder können Leben retten.
Rauchmelder können Leben retten.Gstettenbauer/imago

Mieter versuchten, das Feuer selbst zu löschen

Der Mieter unternahm noch Selbstlöschversuche, die auf Grund der Intensität jedoch nicht zum Erfolg führten. Daraufhin rettete sich der Mieter selbstständig in eine Nachbarwohnung und rief die Feuerwehr.

Als die Feuerwehr eintraf, waren Flammen und Rauch deutlich von außen sichtbar. „Wir leiteten umgehend alle notwendigen Maßnahmen ein, um eine weitere Brandausbreitung, insbesondere in die darüberliegende Wohnung, zu der die Flammen hochschlugen, zu verhindern und gefährdete Bereiche schnell zu kontrollieren. Es kam zu einer umfangreichen Rauchausbreitung über große Teile der Fassade und durch geöffnete Fenster auch in weitere Wohnungen“, berichten die Kameraden der Feuerwehr.

Brand im Hochhaus: Rauchmelder verhinderten Schlimmeres

Und sie sagen in diesem Zusammenhang, dass es ein großes Glück war, dass die Wohnungen mit den Rauchmeldern ausgerüstet waren. „Die in den Wohnungen installierten Rauchwarnmelder leisteten wertvolle Arbeit, da sie mit ihrem durch den Rauch ausgelösten Piepton die Mieter frühzeitig vor der Gefahr warnten und diese sich im Bedarfsfall selbstständig in Sicherheit bringen konnten und dort wo es möglich war, etwa durch Schließen der Fenster, ein weiteres Eindringen des Rauches verhinderten“, so die Retter.

Während des Einsatzes
Während des EinsatzesFeierwehr Berlin

Wie dramatisch die Lage in Lichtenberg war, zeigt: Die Feuerwehr war mit insgesamt 15 Fahrzeugen angerückt, 45 Retter waren unter anderem mit schweren Atemschutzgerät im Einsatz.

Sie kontrollierten das Hochhaus, öffneten Bereiche, damit der giftige Rauch aus dem Hochhaus abziehen konnte. „Eine Drehleiter war die ganze Zeit in Anleiterbereitschaft, um gefährdete Personen im Bedarfsfall von außen retten zu können, was jedoch nicht der Fall war“, sagen die Retter. „Die Brandbekämpfung erfolgte im Innenangriff und führte schnell zum Erfolg. Eine weitere Brandausbreitung konnten wir verhindern, wobei die Fassade durch das Feuer und den Rauch weit über die Brandwohnung hinaus in Mitleidenschaft gezogen wurde.“

Nachdem die Löschmaßnahmen größtenteils beendet waren, zeigte sich in der Brandwohnung eine durch das Feuer beschädigte Heizungsleitung, die in mindestens einer weiteren Wohnung einen Wasserschaden verursachte. Auch im Keller des Hauses kam es zu einem Wasserschaden, dort jedoch durch eine defekte Steigleitung.

Bei dem zweistündigen Einsatz wurden zwei Personen leicht verletzt, darunter der Mieter der Brandwohnung. Sie kamen ins Krankenhaus.