Berlin und seine Ewig-Baustellen: Vieles wird begonnen und wenig pünktlich fertig. Jüngstes Beispiel: der U-Bahnhof Schloßstraße in Berlin-Steglitz. Seit fast zehn Jahren wird hier saniert. Und es könnten noch mal zehn Jahre dazukommen. Denn seit Jahren gibt es Probleme mit dem Einbau eines Aufzugs. Der wird kommen – irgendwann in den 2030er-Jahren, heißt es jetzt.
Eigentlich sollte die Sanierung am U-Bahnhof Schloßstraße schon seit Jahren abgeschlossen sein. Doch jetzt ist klar, dass der U-Bahnhof noch viele Jahre eine Baustelle bleiben wird. Das ergibt sich aus der Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage der beiden Grünen-Abgeordneten Antje Kapek und Benedikt Lux.
Der U-Bahnhof Schloßstraße ist seit Jahren ein Provisorium
Die Berliner Verkehrsbetriebe hatten schon 2016 mit der Sanierung der U-Bahn-Station an der wichtigsten Einkaufsstraße im Berliner Südwesten begonnen. Sie mussten sie aber abbrechen, nachdem das Landesdenkmalamt den 1974 eröffneten U-Bahnhof unter Denkmalschutz gestellt hatte.
Seitdem ist die U-Bahn-Station für die U9 ein Provisorium mit nackten oder mit Graffiti besprühten Betonwänden sowie Leitungen ohne Verkleidung. Verzögerungen haben sich insbesondere ergeben, weil sich der ursprünglich vorgesehene Standort für einen Aufzug als nicht umsetzbar herausgestellt hat, wie Verkehrsstaatssekretär Arne Herz in der Antwort der Senatsverwaltung einräumt.
U-Bahnhof Schloßstraße: Keiner kann sagen, wann der Aufzug fertig wird
„Die Planungen mussten infolgedessen angepasst werden. Ein detaillierter Kosten- und Zeitplan liegt aktuell nicht vor.“ Sicher ist: Schnell geht es nicht. „Eine Inbetriebnahme des Aufzugs ist in den 2030er-Jahren vorgesehen.“ Genauer eingrenzen kann und will die Verkehrsverwaltung den unglaublich langen Zeitraum aber nicht. Immerhin: „Da der Standort für den neuen Aufzug nunmehr abgestimmt ist, geht der Senat derzeit nicht von weiteren Verzögerungen oder Kostensteigerungen aus.“
Auch die Frage, wann es mit dem geplanten zweiten Bauabschnitt tatsächlich losgeht, ist noch offen: „Die BVG teilt mit, dass es derzeit noch keinen konkreten Termin für diese Maßnahme gibt.“ Nach BVG-Angaben sind jedoch alle zuvor noch offenen Themen inzwischen mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden abgestimmt und die entsprechenden Auflagen in die Planung eingearbeitet worden. Die Genehmigung steht allerdings noch aus, auch die der Technischen Aufsichtsbehörde.

„Seit Anfang Mai liegt uns ein weiterer Antrag der BVG auf Genehmigung vor. Gemäß den Vorgaben des Schneller-Bauen-Gesetzes haben die Denkmalbehörden drei Monate Zeit bis zur Genehmigungserteilung“, teilte das Landesdenkmalamt dem Tagesspiegel mit. „Der Antrag befindet sich innerhalb dieser Frist bereits im Genehmigungsprozess.“ (mit dpa)